Jugend in Düsseldorf Wo in Gerresheim Graffiti-Sprayen bald legal ist

Düsseldorf · Auf Antrag der Grünen könnte die Mauer im Dreherpark bald als Graffiti-Fläche freigegeben werden. Der Wunsch danach aus Reihen von Jugendlichen sei groß, begründet die Partei ihren Vorstoß.

 Im Sonnenpark gibt es eine Wall of Fame.

Im Sonnenpark gibt es eine Wall of Fame.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Schmierereien an Mauern und Hauswänden mag niemand. Ein Mittel dagegen: Flächen für legales Graffiti freizugeben, die ohnehin trost- und farblos sind. Mehr oder wenige professionelle Sprayer können sich daran austoben, ein ungeschriebenes Gesetz in der Szene verbietet es zudem, die geschaffenen Werke zu übermalen.

Die Grünen in der Bezirksvertretung 7 haben jetzt so eine Fläche ausgemacht: die Mauer im Dreherpark (Alter Friedhof). Die zuständige Fachverwaltung soll jetzt ein Konzept für legales Graffiti-Sprayen prüfen und erstellen. Denn der Wunsch von Jugendlichen aus dem Bezirk nach legalen Graffiti-Flächen im Sinne einer „Wall of Fame“ sei groß. Das Jugendamt und der Jugendhilfeausschuss hätten im Rahmen des Bezirkschecks auch um die Nennung geeigneter Flächen im Bezirk gebeten. Durch den starken Rückschnitt der Büsche im Park liege die Mauer zum Grundstück der Regenbergastraße frei – und werde zur Zeit „wild“ besprüht, heißt es in der Begründung. Der Antrag wurde einstimmig beschlossen. Als möglicher Träger kommt der Verein Verbunt infrage, der schon lange mit Kultur- und Jugendamt zusammenarbeitet.

Im Vorfeld hatte die Bezirksvertretung die Verwaltung bereits gebeten, geeignete Flächen und städtische Gebäudewände nach dem Vorbild der „Walls of Fame“ im Bereich des Stadtbezirks 7 zu benennen. Die Verwaltung bezieht sich bei ihrer Antwort auf eine Stellungnahme im Jugendhilfeausschuss, die dort bereits im vergangenen Jahr thematisiert wurde. Hier sei dargestellt worden, dass im Rahmen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit zahlreiche temporäre Graffiti-Projekte von den Jugendfreizeiteinrichtungen des Jugendamtes und der Freien Träger in den Stadtteilen umgesetzt werden. Im Zuge des Bezirkschecks würden weitere formulierte Graffiti-Bedarfe aufgegriffen und in der Umsetzung begleitet.

Die Identifizierung weiterer potenzieller Flächen im öffentlichen Raum erfolge in der Regel durch die Bürger selbst und könne unter kulturamt@duesseldorf.de gemeldet werden. Im Rahmen dieser Jugendhilfeausschusssitzung sei die Verwaltung außerdem gebeten worden, die Bezirksverwaltungsleitungen um die Meldung weiterer Graffiti-Flächen anzuschreiben und deren Rückmeldungen dem Jugendhilfeausschuss mitzuteilen. Nach der daraufhin eingegangenen Rückmeldung der Bezirksverwaltungsstelle 7 seien zum damaligen Zeitpunkt im Stadtbezirk 7 jedoch keine weiteren geeigneten freizugänglichen Flächen benannt worden.

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