Stadtbahn in Düsseldorf U 81: Streit mit Meerbusch

Düsseldorf/ Meerbusch · Wegen der seit Jahren geplanten Stadtbahn U 81, die Flughafen und Messe mit Hilfe einer neuen Rheinquerung mit Meerbusch, Krefeld und später auch Mönchengladbach und Neuss verbinden soll, gibt es Streit zwischen Düsseldorf und Meerbusch.

Diese Stadtbahn existiert als Idee in den Köpfen der Verkehrsplaner bereits seit den 1980er Jahren. Bei der Diskussion um die Olympia-Bewerbung tauchte sie auf als denkbare Olympia-Brücke — denn sie bindet auch die Arena optimal linksrheinisch an — verschwand dann wieder in der Schublade. Seit einigen Monaten jedoch ist der Plan konkreter denn je: Düsseldorf will diese Strecke (inklusive Querung) unbedingt — um Pendler aus den linksrheinischen Gebieten ohne Auto schneller in den Norden zu bekommen.

Darüber bestand mit den Nachbarn auch seit langem Einigkeit. Nun jedoch hat Meerbusch begonnen, auf dem Gelände, das eigentlich die Bahntrasse aufnehmen soll, Wohnhäuser und Gewerbebauten zu planen: Auf dem Gelände, das unmittelbar neben oder auf dem Böhler-Areal liegt, will man knapp 160 Wohneinheiten und 30 Gewerbebauten errichten. Entsprechende Entwürfe gibt es bereits.

Das hat die Düsseldorfer zumindest irritiert. In einer jüngst einberufenen Sitzung haben daher Verkehrsexperten der Landeshauptstadt nochmals auf die alten Pläne gepocht und argumentiert, Düsseldorf habe ja die für die Trasse vorgesehenen Bereiche (sie berührt den Stadtteil Lörick) ebenfalls freigehalten. Dass Meerbusch vorschlug, man könne ja um das neue Viertel drum herum fahren, lassen die Düsseldorfer nicht gelten: Zu teuer, und durch den Umweg auch viel zu zeitaufwändig.

Wann dieser Teil der U 81 gebaut wird, ist derzeit noch nicht klar. Düsseldorf ist jedenfalls in Vorleistung getreten und finanziert erste Planungen. Trotz gestrichener Förderprogramme des Landes hofft man auf Zuschüsse.

Offen ist noch, ob man — wie auf diesem Foto links, das einen ersten Entwurf zeigt — oberirdisch den Fluss quert, oder ob man einen Tunnel baut. Nach Ansicht von Experten wäre der Tunnel keineswegs teurer als eine Brücke, da er nur Stadtbahnen (und keine Autos) aufnehmen soll. Die Brücke könnte aber auch noch von Fußgängern und Radlern genutzt werden.

(RP/ila)
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