Düsseldorfer Hafen Jachtbesitzer streiten vor Gericht über Vermietungen ihrer Luxusboote

Düsseldorf · Bootsbesitzer dürfen ihre Jachten im Düsseldorfer Hafen nicht mehr als Luxusunterkünfte vermieten - auch nicht an Messegäste. Das ist das einzig greifbare Ergebnis der kuriosen Privatfehde einer Familie mit einem Showpianisten.

 Sascha Klaar vor seiner Yacht - damals im Frühjahr 2016 war sie noch brandneu.

Sascha Klaar vor seiner Yacht - damals im Frühjahr 2016 war sie noch brandneu.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Am Mittwoch musste sich das Landgericht damit befassen, ob Bootseigner Sascha Klaar (47) in einem Internetportal lobende Bewertungen von zwei Mietern seiner Jacht gefälscht haben könnte. Der Eigner der 20-Meter-Jacht „Melody“ bestritt das, aber eine früher befreundete Familie warf ihm einen Verstoß gegen Wettbewerbsrecht vor. Erst auf Vorschlag des Gerichts haben beide Seiten den Streit beigelegt.

Über ein Vermieter-Portal hatte Klaar (nach Eröffnung einer Piano-Bar auf Gran Canaria) seine Luxusjacht im Jachthafen für Übernachtungsgäste angeboten. Für 280 bis 350 Euro buchten auch Messebesucher gerne die schmucke Unterkunft. Zwei haben hinterher das Angebot sogar mit der Maximalpunktzahl bewertet. Das aber stieß den Eignern einer anderen Jacht, die unweit der Klaar-Jacht im Hafen liegt, übel auf.

Sie mutmaßten, der Pianist habe jene Top-Bewertungen bloß lanciert. Um sich von ähnlichen Angeboten anderer Bootsbesitzer abzuheben, habe Klaar über seine Frau und eine gemeinsame Bekannte die „Melody“ weit über den grünen Klee hinaus loben lassen. Klaar beteuerte, alles sei korrekt gewesen, Mogeleien habe es nie gegeben. Hatte die Kläger-Familie den Streitwert erst mit 30.000 Euro beziffert, gelang es dem Gericht, nun zwischen den Parteien zu vermitteln.

Der Streitwert (entscheidend für die Höhe der jetzt fälligen Gerichts- und Anwaltsgebühren) wurde auf 8000 Euro reduziert – und jede Seite trägt nun die Hälfte davon, der Streit ist damit beigelegt. Was zunächst an das Hornberger Schießen erinnert, führte aber zur einschneidenden Neuerung für viele weitere nicht an dem Streit Beteiligte.  Als die Hafenverwaltung von der Eifersüchtelei der Jachtbesitzer  erfuhr, verfügte sie, dass nun kein Boots-Eigner mehr seine Jacht für Übernachtungen vermieten darf.

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