Prozess in Düsseldorf Steuerberaterin soll Millionen veruntreut haben

Eine zuverlässige Finanzmanagerin kann Gold wert sein. Das  dachte offenbar auch ein Immobilien-Besitzer, der alle seine Konten jahrelang einer 54-jährigen Steuerberaterin überließ. Dass er ihr innerhalb von fünf Jahren allerdings rund 2,5 Millionen Euro für deren Dienste gezahlt hatte, weil die Frau laut Anklage heimlich mit Fälschungen arbeitete, erfuhr der Kunde erst 2016. Über die Vorwürfe der Untreue in 49 Fällen verhandelt jetzt das Amtsgericht ab diesem Donnerstag gegen die Finanzmanagerin.

 Das Justizzentrum am Oberbilker Markt.

Das Justizzentrum am Oberbilker Markt.

Foto: dpa

Den Überblick über alle steuerlichen und buchhalterischen Vorgänge vertraute der Geschäftsmann seit 2002 der Steuerberaterin an. Die Frau führte sämtliche Konten und überwachte alle Buchungen, nur Kontovollmachten hatte er ihr nicht eingeräumt. Laut Anklage war es für die 54-Jährige aber kein Problem, auch dieses Hindernis auszuhebeln, um den Immobilienkaufmann heimlich um einen Millionenbetrag zu bringen. Sie soll ihren Honorarbetrag auf Überweisungsformulare eingetragen haben, die dem Kunden zur Unterschrift vorgelegt wurden. Danach habe sie die Überweisungsformulare verändert, indem sie eigenhändig eine 5 oder eine 6 vor die genehmigte Summe setzte. Aus 2000 Euro wurden so 52.000 oder 62.000 Euro, die ihr anstandslos überwiesen wurden. Eine unabhängige Buchhaltung, der das hätte auffallen können, gab es nicht. 

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