Corona in Düsseldorf Kaiserswerther sitzen auf den Kanaren fest

Kaiserswerth · Birgit Korz, die Leiterin des Kaiserswerther Freibades, und ihr Mann Ralf sind seit dem 14. März auf der Insel. Vier Flüge nach Hause wurden annulliert.

 Birgit und Ralf Korz in ihrer Wohnung auf Fuerteventura: Sie genießen die Sonne, das Meer sehen sie aber nur aus der Ferne.

Birgit und Ralf Korz in ihrer Wohnung auf Fuerteventura: Sie genießen die Sonne, das Meer sehen sie aber nur aus der Ferne.

Foto: Korz

So passend dürfte der Name Costa Calma (ruhige Küste) für den Ferienort auf Fuerteventura wohl noch nie gewesen sein. Denn auf der spanischen Insel herrscht wie auch auf dem Festland Ausgangssperre. Nur für den Gang zum Arzt, zur Apotheke oder zum Einkaufen dürfen die Menschen das Haus verlassen. „Und man darf nur alleine unterwegs sein“, sagt Birgit Korz. Die Leiterin des Kaiserswerther Freibades sitzt seit dem 14. März mehr oder weniger freiwillig mit ihrem Mann Ralf auf der Insel fest.

Dass der Urlaub diesmal anders ablaufen würde, das hatte sich schon zwei Tage vor dem Abflug abgezeichnet. „Da wir in unserer eigenen Ferienwohnung leben, sind wir trotzdem geflogen, hatten aber nicht damit gerechnet, dass die Einschränkungen so stark werden“, sagt Korz. Direkt nach ihrer Landung wurde in Spanien die Ausgangssperre verhängt. Das Meer kann das Paar nur noch von der großen Terrasse aus erspähen. „Wir genießen aber die Sonne und hatten bislang keinen großen Druck, wieder nach Hause zu müssen.“ Mit den erwachsenen Kindern, die das Haus in Düsseldorf hüten, wird jeden Tag telefoniert. Gearbeitet werden kann im Homeoffice. „Und wenn das Freibad öffnen darf und ich vor Ort gebraucht werde, dann wird es auch wieder reguläre Flüge geben“, gibt sich Korz optimistisch. Die Rückreise wird aber gar nicht so einfach wie erhofft. Vier gebuchte Flüge nach Hause wurden schon annulliert. „Es gibt zwar noch weitere Verbindungen, diese aber nur mit Zwischenstopps. Das Risiko, dann irgendwo anders zu stranden, wollen wir nicht eingehen.“ Und nachdem man anfangs bei der Hotline für eine Rückführung nicht durchkam, wurde auch diese Möglichkeit zunächst verworfen. Inzwischen sind die Korz‘ aber dort registriert. „Wir haben keinen großen Druck, aber wenn andere Urlauber von den Kanaren ausgeflogen werden, würden wir gerne mit. Solange machen wir das Beste aus der Situation.“

Die Zeit vertreiben sich die beiden mit Arbeiten, Spielen und etwas Gymnastik. „Und mein Mann kocht jeden Tag wunderbar.“ Noch nie habe man eine so lange Zeit gemeinsam auf so engem Raum verbracht. „Aber es klappt sehr gut, und ändern kann man ja sowieso nichts. Man muss positiv denken, und zurzeit fühlen wir uns hier ohne jeglichen Kontakt sehr sicher. Die Ansteckungsgefahr ist auf dem Weg nach Hause bestimmt größer“, sagt Korz. Das Paar will nun die Situation weiter beobachten und erst wieder selber einen Flug buchen, wenn in Spanien die Beschränkungen gelockert werden. „Denn sonst wird der Flug ja sowieso wieder abgesagt, und wir haben ja noch kein Geld von den anderen vier Flügen zurückerstattet bekommen.“

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