Übersetzt heißt Fuerteventura „Starker Wind“. Dass dieser Name nicht zu Unrecht als Namensgeber dieser spannenden Insel des Wassersports dient, erfahren Sie im Folgenden.
Wie ist Fuerteventura entstanden?
Fuerteventura war die erste Insel des kanarischen Archipels, die vor circa 20 Millionen Jahren aus den Tiefen des Atlantiks auftauchte.
Die Entstehung der Kanaren-Inseln allgemein hängt mit dem Driften der ozeanischen, afrikanischen und eurasischen Kontinentalplatten zusammen. Im mittelatlantischen Rücken, ein kilometerlanger Riss im Atlantik, quillt laufend Magma aus dem Erdinneren hervor und drückte einzelne Bruchstücke vom Meeresboden nach oben. Lanzarote und Fuerteventura liegen auf einem solchen Bruchstück, haben also quasi ein gemeinsames Fundament.
Diese Fundamente sind jedoch nicht so hoch, dass sie über dem Meeresspiegel als Inseln erkennbar wären. Die eigentlichen Inseln entstanden durch gewaltige untermeerische Vulkanausbrüche, die so viel Magma auslieferten, bis sie die Meeresoberfläche überragten. So entstanden die Inseln Lanzarote und Fuerteventura vor ca. 20 Millionen Jahren. Nach Westen nimmt das Alter der Kanareninseln ab: Gran Canaria entstand vor ca. 15 Millionen Jahren, Teneriffa und La Gomera vor ca. 10 Millionen Jahren und die jüngsten Inseln La Palma und El Hierro sind gerade mal 1-2 Millionen Jahre jung.
Wer hat Fuerteventura entdeckt?
- Die Insel wurde im ersten Jahrtausend vor und nach Christus von Einwanderern besiedelt. Europäische Eroberer kamen ab dem 13. Jahrhundert regelmäßig auf die Kanareninsel; Hauptmotivation war der Sklavenhandel. Zahlreiche Inselbewohner wurden von den Eroberungsschiffen in die Sklaverei abtransportiert. Bis zum 15. Jahrhundert existierten auf Fuerteventura zwei Königreiche: Maxorata im Norden und Jandía im Süden der Insel.
- Im 15. Jahrhundert wurde Fuerteventura genauso wie die übrigen kanarischen Inseln von Spaniern erobert. Während die fruchtbaren Inseln La Palma, Gran Canaria und Teneriffa direkt von der spanischen Königin Isabella verwaltet wurden, wurden die trockenen Inseln Fuerteventura und Lanzarote von Feudalherren kontrolliert.
- Im 19. Jahrhundert wird Fuerteventura zur Freihandelszone, die Landwirtschaft wieder angekurbelt. Einen wahren Aufschwung erhält die Insel jedoch erst wieder in den 1960er Jahren, als der Tourismus einsetzt. In den 1980er und 90er Jahren ist der Höhepunkt der Errichtung der touristischen Infrastruktur erreicht. Um die Kapazitäten der kleinen Insel nicht vollständig zu erschöpfen, arbeitet die Inselregierung stetig daran, den Massentourismus auf der Insel einzudämmen - und das mit Erfolg.
Was sind traditionelle Gerichte auf Fuerteventura?
Die Kanaren sind für einige regionale Produkte bekannt. Dazu zählen vor allem Ziegenkäse, Meersalz, die Kanarischen Tomaten und Kanarische Kartoffeln, die sogenannten Papas Arrugadas.
Der Käse gilt allerdings für die Delikatesse Fuerteventuras schlechthin. Der Majorero-Käse hat auf dem Archipel und insbesondere auf dieser Insel eine lange Tradition. Als „Queso Majorero“ wurde er mit einer der drei geschützten Herkunftsbezeichnungen der Kanarischen Inseln ausgezeichnet. Der nach strenger Tradition handgefertigter Käse zählt zu den besten der Welt und zeichnet sich durch außergewöhnliche Qualität aus.
Wie ist das Wetter auf Fuerteventura?
Fuerteventura bildet mit 300 Sonnentagen und 2000 Sonnenstunden pro Jahr die optimale Urlaubsdestination. Auch im Winter sind angenehme, milde Temperaturen um die 20 Grad und 5-7 Sonnenstunden am Tag zu messen. Im Sommer scheint die Sonne sogar 10-11 Stunden täglich. Der ganzjährige Temperaturmittelwert schwankt zwischen 19 – 23°C. Der Deutsche Vergleich zeigt, dass hierzulande die Jahresmitteltemperatur zwischen 9-10°C schwankt.
Wann ist die beste Reisezeit?
Jahreszeiten, so wie wir sie kennen, gibt es auf Fuerteventura nicht im klassischen Sinne. Deshalb gelten die Kanaren das ganze Jahr über als geeignetes Urlaubsdomizil. Für einen Bade- und Strandurlaub sind selbstverständlich nichts desto trotz die Sommermonate ab Mai zu empfehlen und darüber hinaus die Herbstmonate bis November.
- Die Wassertemperaturen auf Fuerteventura liegen nämlich immer bei mindestens 21°C, diese sind im September und Oktober mit 23 bis 24 Grad Wassertemperatur sogar am wärmsten.
- Die Temperaturen: Im Sommer herrschen durchgängig heitere Temperaturen um die 30 Grad herum. Aufgrund der geringen Luftfeuchtigkeit scheint diese jedoch weniger drückend als in den kontinentaleren Klimazonen.
- Wassersport: Ab November hingegen beginnt die Zeit der Windsurfer: als eine der besten Orte in Europa für Wind- und Kitesurfer herrschen dafür die optimalen Bedingungen im Zeitraum Ende Mai bis Anfang November.
Wer es lieber etwas entspannter oder sportlich aktiv angehen lassen möchte, kann also ohne Bedenken auch auf die Nebensaison ab November bis Mai ausweichen.
Welche Sprache wird auf Fuerteventura gesprochen?
Die offizielle Amtssprache auf Fuerteventura ist Spanisch. Durch den stark touristisch geprägten Alltag der Urlaubsinsel sind jedoch Sorgen um Sprachbarrieren im Urlaub unbegründet. Die gesamte Insel ist vor allem auf deutsches Publikum eingestellt, da mehr als jeder dritte Urlauber aus Deutschland anreist. Im nördlichen Teil Fuerteventuras hingegen sind eher Engländer und Skandinavier anzutreffen.
Welche Sehenswürdigkeiten gibt es auf Fuerteventura?
Die bekanntesten drei Touristendomizile bilden die Urlaubszentren Corralejo, Costa Calma und Jandia. Im Folgenden finden Sie einige Anregungen und Inspirationen neben diesen drei bekannten Regionen.
- Dünen von Corralejo: Die Dünen von Corralejo befinden sich im Naturschutzgebiet Parque Natural de Corralejo. Auf einer Länge von elf Kilometern bilden sie die größte Dünenlandschaft der Kanaren. Beim entlangwandern hat man das Gefühl, förmlich in der Sahara zu stehen. Bei klarem Wetter ist die Sicht bis Lanzarote garantiert.
- Pico de la Zarza: Der höchste Berg Fuerteventuras misst 807 Höhenmeter. Für Wanderlustige bietet er einen vierstündigen Wanderpfad, der durch den Naturpark Jandia bis zum Gipfel führt. Der Ausblick oben soll unvergleichlich sein.
- Salzmuseum: Das Museo del Sal ist kein Museum, wie man es sich vorstellt. Es birgt originale Salzwiesen, die sogenannten Salinas del Carmen, die in Verbindung mit dem 2018 neu errichteten Museumräumen klaren Aufschluss über die Geschichte der Salzgewinnung sowie der Arbeit auf den Salzwiesen bringt.
- Halbinsel Jandia: Das Mekka für alle Wassersportfans. Die kilometerlangen Sandstrände bieten optimale Bedingungen für den rauen Wind, den es für Surfen, Bananenboot fahren oder Jetskifahren braucht.
- La Oliva: Der Name der Stadt La Oliva im Norden Fuerteventuras ist volles Programm. Innerorts lassen sich unzählige Olivenbäume zählen. Aber nicht nur dafür ist ein Besuch wert, sondern auch die vielen denkmalgeschützten Bauten mit einer charakteristischen Altbau. Kulturinteressierte finden hier das Kulturzentrum in der Casa Mané mit wechselnden Ausstellungen von kanarischen Künstlern.
- Isla de Lobos: Die Insel Lobos befindet sich in 15 Minuten Wasser-Taxifahrt nördlich Fuerteventuras. Die knapp 5qm² große Insel bietet einen 14km langen Rundwanderweg. Dort lässt sich die Naturbelassenheit der seit 1982 unter Naturschutz stehenden Insel erforschen, den Leuchtturm Faro de Martino oder die Salzwiesen las Lagunas.
- Betancuria: Die kleine Gemeinde mit circa 710 Einwohnern war bis 1834 die Hauptstadt von Fuerteventura. Durch den Ortskern schlängeln sich unzählige kleinen Gassen, vorbei an authentischen Bistros, Restaurants und den typischen weißen Häuschen. Ein weiterer Ausflugstipp: Der Aussichtspunkt Mirador de Morro Velosa.
- Die Höhlen „Cuevas de Ajuy“: In Ajuy, einem kleinen Ort nahe Betancuria, reichen Höhlen fast 600 Meter bis in die hohen Felswände hinein. Umgeben sind die Felswände von einer schwarzsandigen Bucht, der Caleta Negra. Von der Aussichtsplattform aus entfacht sich so zwischen dem türkisfarbenen Meer durch und dem dunklen Sand ein wahren Farbenspiel. Die auch als „Piratenbucht“ bekannte Küste ist ein beliebtes Ausflugsziel bei Erwachsenen und Kindern.
Was sind die schönsten Strände auf Fuerteventura?
Fuerteventura hat insgesamt 80 Strandabschnitte zu bieten.
- Playa de Cofete: Südlich der Insel, bekannt und begehrt - Der 11km lange Sandstrand lädt zu langen Strandspaziergängen ein, Massentourismus sucht man hier vergeblich. Ein besonderer Tipp: Den Strand in der Dämmerung zu besuchen und auf das Erstrahlen des Sternenzeltes warten. Da es hier weder Straßenbeleuchtung noch Hotels gibt, ist die Luftverschmutzung so gering, dass sich hier besonders gut Sterne beobachten lassen.
- Playa Risco el Paso: allseits bekannt und beliebt, zählt mit seinen unzähligen Surfschulen als das Epizentrum für Wind- und Kitesurfer. Mit den oft meterhohen Wellen sorgen hier vor allem in den Monaten von Oktober bis Februar die optimalen Wetterverhältnisse zum Surfen. Aber auch für Anfänger ist der feinsandige Untergrund bestens geeignet, da die weiten Flachwasserbecken das ideale Maß an Sicherheit geben.
- Playa Barca: Die besonders ebenmäßige Lagune macht diesen Strandabschnitt zu einem wahren Familienstrand. Hier reiht sich an der Strandpromenade zwar ein Hotel neben dem anderen, dafür ist jedoch ein weitreichendes Angebot an Freizeitmöglichkeiten gesichert. Auch Bars und Restaurants bieten eine willkommene Auszeit, um die Abende mit einem guten Getränk ausklingen zu lassen.
- Playa de Matorral: Dieser Strandabschnitt hebt sich durch seine außerordentliche Badewasserqualität aus. Der mit der blauen Flagge ausgezeichnete Strand ist in zwei Abschnitte eingeteilt, sodass sich hier sowohl FKK-Urlauber als auch Strandurlauber sonnenbaden können. Unweit befinden sich unzählige Restaurants und Bars.
- Playa Esqde Las Playitas: Im Osten von Fuerteventura liegt der Playa de Las Playitas – ein wahrer Lavasandstrand. Die dunkle Farbe des Strandes ist auf den vulkanischen Ursprung der Insel zurückzuführen. Dem schwarzen Sand wird aufgrund seines hohen Gehalts an Mineralien eine wohltuende, gar heilende Wirkung nachgesagt.
- Playa Juan Gomez: Der südwestlich gelegene Playa Juan Gomez bietet alles, was Entspannung pur verspricht: hier sucht man vergebens nach Hotels, Restaurants oder Bars. Hier wird man regelrecht eins mit der endlosen, weiten Natur. Zur Abenddämmerung besonders für Paare geeignet, die hier die Zweisamkeit vor dem Sonnenuntergang genießen möchten.