Hassels Ein heiliger Antonius für die Gemeinde St. Antonius

Hassels · Das St.-Antonius-Lied wird in der gleichnamigen Kirche Am Schönenkamp während der feierlichen Pfingstmesse gesungen; und das nicht ohne Grund. Am Sonntag nehmen die Gläubigen eine neue Figur ihres Namenspatrons in Empfang, geschaffen von Künstler Erich Büscher-Eilert aus Horstmar. Mit der Heiligenstatue erfüllt sich die Gemeinde einen Wunsch aus der vor kurzem getätigten umfassenden Restaurierung der 90 Jahren alten Pfarrkirche.

 Die sanierte Kirche von St. Antonius schmückt jetzt ein heiliger Antonius, den Künstler Erich Büscher-Eilert (r.) gestaltet hat. Darüber freut sich auch Pfarrer Antony Manickathan

Die sanierte Kirche von St. Antonius schmückt jetzt ein heiliger Antonius, den Künstler Erich Büscher-Eilert (r.) gestaltet hat. Darüber freut sich auch Pfarrer Antony Manickathan

Foto: bauer

Während der Messe steht das Kunstwerk verhüllt vor der rechten Säule beim Haupteingang auf einem Holz-Sockel. Zum Abschluss fallen die weißen Tücher ganz unspektakulär und geben die 1,20 Meter große Figur des Heiligen Antonius von Padua frei.

Pfarrer Antony Manickathan segnet das Werk. Dabei können die Gläubigen das Geschehen direkt von ihren Plätzen aus erleben. Dank neuer Technik wird per Video-Livestream die Segnung übertragen. "Ich habe Antonius im innigen Gespräch mit dem Jesuskind dargestellt sowie mit einem Buch, dem Attribut für gelehrte Menschen", erklärt Büscher-Eilert. Das Individuelle sei der Kirchennachbau en miniature, die habe er dem Heiligen Antonius zu Füßen gelegt. Und tatsächlich zeigt sich das imposante Backsteingebäude im Kleinformat detailgetreu: die Rosette über dem Haupteingang, die Seitenfenster, der Turm. Vorab diente ein Wachsmodell als Grundlage, das Kunstwerk wurde aus Eichenholz gestaltet. "Allerdings nicht aus einem kompletten Block, sonst würde das Holz reißen", erklärt Büscher-Eilert. Es seien geleimte Bohlen von acht Zentimeter Durchmesser. Daraus habe er die Figur geformt und zum Abschluss lasiert. Rund ein Jahr dauerte es von der ersten Idee bis zur Fertigstellung. Bei den Vorstellungen zum Aussehen und zur Aussage des Werkes arbeitete der Künstler eng mit einem Team der Kirchengemeinde zusammen.

"Ich finde es gut, dass wir ihn haben. Ich habe ihn auch mit der Hand begrüßt", scherzt Günter Kroll nach intensiver Betrachtung. Für Offenheit, Gerechtigkeit und Freiheit steht der Heilige, meint Martin Mulders. Pfarrer Antony Manickathan sagt lachend: "Er ist ja auch mein Namenspatron." Außerdem trage seine Heimatgemeinde in Indien ebenfalls dessen Namen. Während der Feier im Anschluss an die Messe bekommt Antony Manickathan spontan eine Spendenzusage von 450 Euro. "Damit haben wir den gesamten Betrag von 5900 Euro finanziert", sagt der Geistliche und freut sich sichtlich.

Der Heilige Antonius von Padua lebte um 1190. Er war ein portugiesischer Franziskanermönch, Theologe und wortgewaltiger Prediger.

(RP)
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