Einzelhandel Händler wollen Friedrichstraße beleben

Friedrichstadt/Unterbilk · Die Anlieger der Einkaufsstraße planen eine engere Zusammenarbeit: Am 11. Oktober öffnen dort viele Geschäfte und Restaurants bis 22 Uhr, um mehr Kunden anzulocken.

 Christoph Surlemont, Aldijana Kolic, Britta Pick, Sebastian Knepper, Holger te Heesen und Dietmar Wolf haben Flyer und Plakate drucken lassen für den Abend.

Christoph Surlemont, Aldijana Kolic, Britta Pick, Sebastian Knepper, Holger te Heesen und Dietmar Wolf haben Flyer und Plakate drucken lassen für den Abend.

Foto: Nicole Kampe

Bunt ist sie und auch besonders, ein Ladenlokal reiht sich an das andere: Die Friedrichstraße liegt mitten im Zentrum, hat Metzger und Bäcker, Mode und Accessoires. Nur ein Konzept hat sie nicht, zumindest glauben das viele. Das soll sich jetzt ändern, zu lang haben viele Einzelhändler ihr eigenes Süppchen gekocht. Dass die Friedrichstraße viel Potenzial hat, das hat Dietmar Wolf von den Grünen aus der Bezirksvertretung 3 schon lange gewusst. Immer mal wieder hat er versucht, die Straße zu aktivieren, „es war aber schwer, die Leute zu begeistern“, sagt er. Und immer blieben die Probleme: West LB, Stern-Verlag, Parkplatznot.

Plötzlich kamen aber Neue an die Friedrichstraße – Sebastian Knepper vom Holy Craft Beer Store und Aldijana Kolic von Art Invest, die mit einem Team gerade das Fürst & Friedrich an der Ecke Fürstenwall realisiert und etwas zurückgeben wollte vor allem an die direkten Nachbarn, die viel Lärm und Dreck ertragen haben in den letzten Monaten. „Endlich konnten wir durchstarten“, sagt Wolf, vor allem, weil es finanzielle Unterstützung gegeben hat vom Investor des Großprojektes Fürst & Friedrich. Entstanden ist die Initiative „Die Friedrichs“ – keine Werbegemeinschaft, sondern eine Gruppe freier Geister, die ein bisschen mehr Leben in die Friedrichstraße bringen will.

Inzwischen gibt es einen harten Kern von Händlern, mit ihrem Konzept konnten Wolf, Knepper und Kolic zum Beispiel Britta Pick von der Metzgerei Pick & Goertz überzeugen. Mit ins Boot holten die Friedrichs Holger te Heesen, Geschäftsführer von ABC-Logistik, mit dem ersten Ziel, einen Abend auf der Friedrichstraße zu gestalten, der kein Fest sein soll, „wir wollen nichts feiern, wir wollen uns zeigen“, sagt Britta Pick, die in den letzten Wochen eine deutliche Veränderung wahrnimmt auf der Friedrichstraße, „wir sind zusammengerückt“. Rund 50 überwiegend inhabergeführte Gastronomen und Einzelhändler wollen sich am 11. Oktober beim „Abend auf der Friedrichstraße“ beteiligen, jeder, der mitmacht, überlegt sich eine kleine Aktion für die Kunden. Vor Sebastian Kneppers Laden etwa wird ein DJ auflegen, dazu gibt es Bier-Tastings. Die Bullfrog Blues Band kommt zu Britta Pick – eine junge Singer-Songwriter-Band, die Reggae, Blues, Dub und Ska mitbringt.

 „Die Kichererbse vom Kirchplatz macht bis 22 Uhr auf“, erzählt Dietmar Wolf, ein Orgelkonzert in St. Peter wird stattfinden. Holger te Heesen konnte den Zirkus Traber gewinnen, der vor dem Reformhaus ein Zelt aufbauen wird und den ganzen Abend – ohne Tiere – im 30-Minuten-Takt Vorführungen gibt. Und Tütenschleppen muss am 11. Oktober auch niemand: „Wir bringen die Taschen kostenfrei nach Hause“, sagt der Geschäftsführer von ABC-Logistik, der sich intensiv mit dem Thema Innenstadt-Logistik beschäftigt, der den Lieferverkehr reduzieren will und sich wünscht, dass wieder mehr Menschen in die Innenstädte kommen.

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