Benrath Händler mit Weihnachtsmarkt zufrieden

Benrath · Die Veranstalter und Organisatoren des Benrather Weihnachtsmarktes und des Weihnachtsdörfchens ziehen positive Bilanz. Doch für nächstes Jahr gibt es schon Verbesserungsvorschläge.

 Zum ersten Mal war Melina Schulze nicht als Besucherin im Weihnachtsdörfchen; sie war die Organisatorin und zeigte sich zufrieden.

Zum ersten Mal war Melina Schulze nicht als Besucherin im Weihnachtsdörfchen; sie war die Organisatorin und zeigte sich zufrieden.

Foto: Olaf Staschik

Zutiefst erschüttert von dem Anschlag, der Montagabend auf einen Berliner Weihnachtsmarkt in der Nähe der Gedächtniskirche verübt wurde und bei dem zwölf Menschen ums Leben kamen, zeigen sich Melina Schulze und Viktoria Bruch, Veranstalter des Benrather Weihnachtsdörfchens, sowie Nicolas Maas, Kaufmännischer Vorstand der Stiftung Schloss und Park Benrath und zuständig für den Weihnachtsmarkt vor dem Schloss.

 Der Weihnachtsmarkt vor dem Schloss ist eine Attraktion, aber es gibt immer noch Verbessrungsmöglichkeiten.

Der Weihnachtsmarkt vor dem Schloss ist eine Attraktion, aber es gibt immer noch Verbessrungsmöglichkeiten.

Foto: vam

Schulze, die seit Mai als Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Benrath (AGB) in diesem Jahr erstmals die Planungen des diesjährigen Weihnachtsmarktes an der Hauptstraße übernommen hatte, ist bestürzt: "Ein solch furchtbarer Anschlag ist leider kaum kalkulierbar" Auch Viktoria Bruch, die das Weihnachtsdörfchen vor 20 Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Franz Bruch ins Leben rief, ist schockiert: "Wir trauern sehr um die Menschen, die bei dem Anschlag getötet und verletzt wurden."

Und auch, wenn der Vorplatz des Schlosses, auf dem in diesem Jahr zum zweiten Mal der Weihnachtsmarkt vor dem Schloss stattgefunden hat, einen eher geschlossenen Bereich darstellt: "Die Anforderungen an die Sicherheitskonzepte unserer Weihnachtsmärkte sind extrem hoch", sagt Nicolas Maas. "Dennoch zeigt der schreckliche Vorfall in Berlin, dass nicht alle Risiken auszuschließen sind."

Dennoch: Entsprechend verhalten ziehen die Veranstalter und Organisatoren ein positives Resümee des diesjährigen Benrather Weihnachtsmarktes und -dörfchens, der Dienstag endete und gestern Morgen noch abgebaut wurde.

"Wir konnten alle Änderungen umsetzen, die wir uns nach der Premiere im vergangenen Jahr vorgenommen hatten", sagt Maas zuversichtlich. Um die Aufenthaltsqualität auf dem Weihnachtsmarkt auch im kommenden Jahr noch einmal zu erhöhen, soll die exakte Position und Ausrichtung der Buden, aber auch die Anbringung dekorativer Elemente des Marktes erneut angepasst werden. Kritik gab es von zahlreichen Besuchern, dass der Schlossmarkt einfach in einer geraden Linie verlief, aufgeschnürt an einer Kette. Dadurch fehlte die Geschlossenheit.

"Sowohl das facettenreiche Händlerangebot als auch die durchgängig hohen Besucherzahlen in diesem Jahr stimmten", sagt AGB-Vorsitzende Schulze, die bis zu diesem Jahr das Weihnachtsdörfchen ausschließlich aus der Perspektive einer Besucherin wahrgenommen hatte.

Erstmals in der Funktion der Organisatorin, gab es unter ihrer Regie im Weihnachtsdörfchen auch in diesem Jahr einen Aktionstag für Kinder. Zahlreiche preiswerte Angebote lockten so erneut viele Familien auf die Hauptstraße.

Und was im vergangenen Jahr für den Weihnachtsmarkt am Schloss die Stippvisite des großen Coca-Cola-Trucks war, spiegelte in diesem Jahr der Besuch von Eiskönigin Elsa und ihrer Filmschwester Prinzessin Anna auf der Hauptstraße. Der sehr gut besuchte Auftritt der Hauptfiguren, bekannt aus dem Disney-Film "Die Eiskönigin", sorgte bei den Kindern am dritten Adventssamstag für große Freude. "Auch wenn leider nicht alle Kinder in unmittelbaren Kontakt mit den Figuren kommen konnten, so stand auch bei dieser Veranstaltung die Sicherheit der Besucher deutlich im Vordergrund", sagt Schulze ein wenig bedauernd.

Nach dem Auftritt, bei dem die Schauspielerinnen den Titelsong des Films gesungen hatten, konnten sich insgesamt 120 Kinder mit den Protagonisten auf der Bühne fotografieren lassen. Dabei war der Andrang auf diese Veranstaltung höher als erwartet: Während dafür im Vorfeld 60 Karten verlost wurden, kamen weitere 60 Karten für jeweils fünf Euro in den freien Verkauf. "Den Erlös des Ticketverkaufs spenden wir in vollem Umfang dem Verein 'Frauen helfen Frauen', der in Düsseldorf ein Frauenhaus betreibt und Schutz für seelisch und körperlich bedrohte und misshandelte Frauen und ihre Kinder bietet", erklärt die Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft.

Dennoch stieß der Auftritt bei vielen Besuchern auf Kritik, denn die Erwartungshaltung war wesentlich größter. Nur ein Lied zu singen, das war zu wenig, dafür waren viele Kinder mit ihren Eltern von weit hergekommen - und zwar nicht nur aus dem Düsseldorfer Süden.

Auch herrscht immer wieder Verwunderung, dass das Weihnachtsdörfchen so früh abgebaut wird, während in anderen Stadtteilen und in der City die Weihnachtsmärkte noch bis zum 23. Dezember geöffnet haben. Das liegt daran, dass Bruch immer ihre Arbeiten in Benrath zuerst abbauen lässt.

Bereits jetzt entstehen erste Pläne für die 21. Ausgabe des Weihnachtsdörfchens im kommenden Jahr. "Bis dahin stehen noch viele Aktionen auf dem Plan", sagt Schulze. So will die Aktionsgemeinschaft im zum Beispiel erneut das Mai-Fest begehen. Stattfinden könnte das vom 5. bis zum 7. Mai .

(sdr)
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