Benrath Umplanung am Hospital

Benrath · Weil die Stadt ihrer Tochter SWD das Areal am alten Krankenhaus zum Marktwert verkaufen musste, sollen dort mehr Wohnungen entstehen.

 Ein Knackpunkt bei den Abrissplänen ist die unter Denkmalschutz stehende Kapelle, die an das Krankenhaus angebaut ist.

Ein Knackpunkt bei den Abrissplänen ist die unter Denkmalschutz stehende Kapelle, die an das Krankenhaus angebaut ist.

Foto: gött

Den Vorstellungsbesuch in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung BV) 9 von Cornelia Zuschke, die seit Mitte September in Düsseldorf bei der Verwaltung als Baudezernentin zuständig ist, nutzte die Seniorenrätin Heidrun Hoppe, um Fragen zum Stand des Mehrgenerationen-Wohnprojektes auf dem Areal des alten Krankenhauses an der Hospitalstraße loszuwerden.

Seit November ist Hoppe, zuvor Vorstandsvorsitzende des Vereins "Gemeinsam Leben am Schloss" nur noch einfaches Mitglied sowohl im Verein als auch in der Wohngruppe, wie sie auf Anfrage berichtete. Kommissarisch wird diese Position nun von Brigitte Krall ausgefüllt. Verein und Wohngruppe setzen sich dafür ein, dass auf dem Hospital-Gelände 55 Wohnungen für ein Mehrgenerationen-Projekt entstehen. Als Bauträger hatte sich der Verein bereits die städtische Wohnungstochter SWD ausgesucht.

Und auch wenn sich Cornelia Zuschke in ihren Antworten sehr optimistisch gab, was die zeitliche Umsetzung angeht, steht eines inzwischen fest: Alle Uhren sind planungstechnisch auf Anfang gedreht. Sogar ein neuer Architekt soll gesucht und mit den Planungen beauftragt werden. Hintergrund dafür ist das liebe Geld. Die Stadt hat der SWD das Areal zu einem marktüblichen Preis überlassen - dem Vernehmen nach für 4,75 Millionen Euro. Zudem, so sagte es Zuschke in der Sitzung, habe der Entwurf Mängel enthalten, etwa beim Denkmalschutz. Das alte Hospital, das abgerissen werden soll, ist nicht geschützt, hingegen die angebaute Kapelle.

Hätte die Stadt das Areal unter Marktwert abgegeben, dann hätte die Gefahr bestanden, dass der Verkauf hätte beanstandet werden können. Um die hohe Kaufsumme refinanzieren zu können, sind 55 Wohnungen, ein Teil davon als Sozialwohnungen gedacht, zu wenig. Zuschke ist davon überzeugt, dass auf das Gelände weitaus mehr Wohnungen passen - eine wachsende Stadt muss auf Verdichtung setzen, wenn ihr Raum nun einmal begrenzt ist. Konkret soll die bessere Flächenausnutzung so aussehen, dass auf dem Stück entlang der Benrather Schlossallee nun Eigentumswohnungen in einem höherpreisigen Segment geplant sind. Auf dem dann verbleibenden Areal sollen aber nach wie vor 55 Wohnungen für das Mehrgenerationen-Wohnprojekt entstehen. Das würde allerdings bedeuten, dass die Häuser höher hinaus als die geplanten vier Geschosse gehen. Wie die SWD nach Fertigstellung dann den von der Initiative gewünschten "bezahlbarem Wohnraum" wird zur Verfügung stellen können, muss sich erst noch zeigen. Seniorenrätin Heidrun Hoppe zeigt sich anders als Dezernentin Cornelia Zuschke in diesem Punkt nicht so optimistisch.

Als nächsten Schritt soll es nun einen Workshop geben, mit dessen Hilfe nach der besten Variante für das Grundstück gesucht werden soll. Und in dieser müsste der Denkmalschutz von Anfang an einbezogen werden. Auch die SWD stehe zu diesem Verfahren, sagte Zuschke.

(RP)
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