Düsseldorf im zweiten Weltkrieg Judenverfolgung und Widerstandskämpfer

Die Nationalsozialisten haben schon früh damit begonnen, jüdische Mitbürger in Düsseldorf systematisch auszugrenzen. 1933 wurde von der Hitlerjugend jüdische Literatur verbrannt. Unter anderem fielen dabei auch die Werke von Heinrich Heine dem Feuer zum Opfer. Zu diesem Zeitpunkt lebten in Düsseldorf etwa 5.000 Juden. Ab 1935 wurden jüdische Organisationen aufgelöst und jüdische Bürger enteignet. Diese Verfolgung nahm schnell erheblich größere Ausmaße an. Aber diese Taten wurden nicht von allen hingenommen. Schon bald entstanden Organisationen, die Widerstand leisteten.

 Der Oberbilker Markt während des zweiten Weltkrieges.

Der Oberbilker Markt während des zweiten Weltkrieges.

Foto: Stadtarchiv Düsseldorf

Am 10. November 1938 begann die offensichtliche Verfolgung der Juden in Düsseldorf. Es wurden nicht nur jüdische Geschäfte und Wohnungen zerstört, sondern auch die Synagogen in Brand gesteckt. Der vorläufige Höhepunkt der Judenverfolgung in Deutschland war die so genannte "Reichspogromnacht". Wie überall in Deutschland wurden Jüdische Wohnungen und Geschäfte zerstört und Synagogen in Brand gesteckt, wie auch die Düsseldorfer Synagoge in der Kasernenstraße. In der Rheinstadt gab es in dieser Nacht mindestens acht Morde und viele Misshandlungen.

Die ersten Bomben über der Stadt fielen nach Kriegsbeginn ab 1940. Ab 1942 nahmen die Bombenagriffe zu. Am 1. August 1942 wurde durch einen Luftangriff nahezu die gesamte Innenstadt in Schutt und Asche gelegt. Später wurde die halbe Stadt durch weitere 234 Bombardements zerstört. Nur etwa zehn Prozent der Gebäude wurden verschont. Die Stadt hatte nach Kriegsende 6.000 Tote zu beklagen. Viele flüchteten aus der Stadt, so dass Düsseldorf nach dem Krieg weniger als die Hälfte der Einwohner vor Kriegsbeginn beherbergte. Vor Kriegsbeginn lebten in Düsseldorf 536.000 Menschen, nach Kriegsende nur noch 235.000. Erst 1948 bildete sich wieder eine größere Jüdische Gemeinde mit 850 Mitgliedern.

Widerständler kämpfen für Frieden in Düsseldorf

Während des Krieges entstanden mehrere Widerstandsgruppen. Die Antifaschistische Kampforganisation , die "Antifako", war eine davon. Gründer dieser Gruppe waren unter anderem der Kaufmann Hermann Smeets und Hermann Maaßen. Die Gruppe um Smeets traf sich aus Sicherheitsgründen an immer wechselnden Orten. Allmählich stießen auch andere Bürger hinzu, bis sich schließlich ein Kern von zehn Männern herausbildete. Darüber hinaus wurde die Gruppe von etwa 80 Sympathisanten unterstützt. Die Antifako wurde zu einer der wichtigsten Widerstandsorganisation Düsseldorfs. Neben der Antifaschistischen Kampforganisation bildeteten sich auch weitere Gruppen, unter anderem die um den Rechtsanwalt Dr. Karl August Wiedenhofen und den Architekten Aloys Odenthal.

Kurz vor Kriegsende plante die Gruppe um Wiedenhofen eine Aktion, um dem Blutvergießen ein Ende zu setzen: Sie entschloss sich, den Polizeipräsidenten gefangen zu nehmen. Der Kommandeur der Schutzpolizei, Franz Jürgens, half ihnen dabei. Der Plan gelang zunächst. Jürgens sollte an Stelle des Präsidenten das Kommando übernehmen und damit eine friedliche Übernahme erreichen. Dann wurde die Aktion verraten. Jürgens und weitere Männer wurden verhaftet und in der Nacht zum Kriegsende, dem 17. April, erschossen. Wiederhofen und Odenthal konnten rechtzeitig entkommen.

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