Start-up „Liefertürke“ in Düsseldorfer Supermarkt Köfte und Adana Kebap für Joachim Stamp

Düsseldorf · Das Start-up „Liefertürke“ will den großen Lieferservices Konkurrenz machen. Der „Sema Supermarkt“ ist seit kurzem Teil des Angebots. Zu Besuch waren Minister Joachim Stamp und Mit-Gründer Eko Fresh.

 Integrationsminister Joachim Stamp (v.l.), Rapper Eko Fresh und Andreas Meyer-Falcke, Beauftragter der Landesregierung für Informationstechnik, im Sema-Supermarkt in Wersten.

Integrationsminister Joachim Stamp (v.l.), Rapper Eko Fresh und Andreas Meyer-Falcke, Beauftragter der Landesregierung für Informationstechnik, im Sema-Supermarkt in Wersten.

Foto: Lilli Stegner

Was in der Pandemie noch oft aus der Not heraus angeboten wurde, ist heute Alltag: Für Lebensmittel muss heute niemand mehr das Haus verlassen. Supermarktketten liefern alles von Milch bis Gemüse an die Haustür; manche Lieferdienste schaffen das gar in zehn Minuten. Mit dem Start-up „Liefertürke“ soll das nun auch mit den Produkten türkischer und internationaler Supermärkte möglich sein. Um zu demonstrieren, wie das funktioniert, hat sich Rapper und Mit-Gründer Eko Fresh am Dienstag mit dem Integrationsminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten Joachim Stamp (FDP) im Sema-Supermarkt in Wersten getroffen.

Vor Ort haben sie sich über das Konzept des Start-ups ausgetauscht. „Wir wollen das Einkaufserlebnis vor Ort auch online anbieten und den Supermärkten helfen, diesen Schritt in Richtung Digitalisierung zu gehen“, sagt Eko Fresh. Dabei sei die Besonderheit – im Vergleich zu anderen Lieferservices großer Ketten – dass es sich bei den meisten Märkten von „Liefertürke“ um inhabergeführte Familienunternehmen handele. „Das Sortiment, aber auch der Stand der Digitalisierung sind sehr unterschiedlich“, so Eko Fresh. Integrationsminister Stamp sieht in dem Konzept eine Chance auf noch mehr Vielfalt in einer ohnehin schon bunten Gesellschaft: „Solche Ideen, die direkt aus der Gesellschaft kommen, sind Treiber für gelebte Integration. Eine Erweiterung des Speiseplans und der kulinarischen Welt gehört definitiv dazu.“

Er lobt den Gründergeist und den Antrieb von „Liefertürke“. Das Unternehmen ist seit Januar am Markt und startete in Köln. Seit kurzem ist auch der Sema-Supermarkt Teil des Netzwerkes. Von dort aus kann ins gesamte Düsseldorfer Stadtgebiet geliefert werden. Nach und nach wollen die Gründer, zu denen neben dem Rapper, der mit bürgerlichem Namen Ekrem Bora heißt, auch Tobias Kim, Malic Bargiel und Cünyet Kizilkaya gehören, Städte wie Stamps Heimatstadt Bonn und das Ruhrgebiet beliefern. Bis Ende des Jahres will „Liefertürke“ dann in Metropolregionen deutschlandweit vertreten sein. Zuvor hatten sie in ihrer Heimatstadt Köln schon das Unternehmen „Liefertüte“, ein Lieferservice für Kioske, gegründet. Aus der Liebe für die türkische Küche und deren Produkte sei dann die Idee für den Lebensmittel-Bringdienst entstanden.

Diese Liebe teilt auch Joachim Stamp. Beim Blick in die Fleischtheke erinnert er sich an einen Rucksack-Urlaub durch die Türkei nach seinem Abitur. Seine Wahl bei einer Probe-Bestellung direkt vor Ort über die App beinhaltet deswegen auch zwei Klassiker: Köfte und Adana Kebap, pikant gewürzte Hackfleisch-Spezialitäten. Stamp nimmt sie direkt von der Theke entgegen, Kunden von „Liefertürke“ können diese und andere Produkte ab sofort bestellen. Pro Bestellung muss dabei einen Mindestbestellwert von 30 Euro erreicht werden. Das Unternehmen behält eine Gebühr von sechs Prozent des Verkaufswertes ein, für die Kunden ist die Lieferung kostenlos. Bezahlt werden kann per verschiedener Zahlungsdienste wie Paypal, Kreditkarte oder Sofortüberweisung.

„Wir sehen, dass oft große Packungsgrößen bestellt werden; es wird anscheinend oft für die ganze Familie gekocht. Aber wir erschließen bisher auch neue Kundengruppen, die vorher vielleicht noch nicht mit türkischen Lebensmitteln gekocht haben“, so Eko Fresh.

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