Zum 125. Geburtstag des "Persil"-Erfinders Hugo Henkel erhob Wäschewaschen zur Wissenschaft
Das Weiße Pulver, das heute auch in Perlenform verkauft wird, ist wohl der berühmteste Export Düsseldorfs und revolutionierte Anfang des letzten Jahrhunderts die deutschen Waschküchen. "Persil" wurde zu einem Synonym für Waschmittel, die "weiße Dame" mit dem Schirm wurde fast zur besten Freundin der deutschen Hausfrau. Erfinder des weltweit wohl berühmtersten Waschmittels ist Hugo Henkel. Der Chemiker, der nicht nur ein Herz für die deutsche Hausfrau hatte, wäre an diesem Samstag 125 Jahre geworden.
Hugo Wilhelm Henkel wurde am 21. Januar 1881 als dritter und jüngster Sohn von Fritz Henkel und dessen Ehefrau Elisabeth geboren. Er studierte in Stuttgart und Berlin Chemie und trat nach dem Abschluss 1905 in die Holthausener Firma seines Vaters ein. Dort widmete er sich unter anderem der Entwicklung neuer Methoden für die Herstellung von Wasch- und Putzmitteln. Das Thema war für ihn wie eine Wissenschaft und seine "Methode der Hauswäsche" war international anerkannt.
Schon kurz nach seinem Eintritt in die Firma wurde er im Jahr 1908 Teilhaber des Unternehmens Henkel. Doch es dauerte noch 22 Jahre bis er 1930 Chef des Unternehmens wurde. Bis 1938 blieb er in dieser Position. Bekannt wurde Hugo Henkel auch für seinen neuen Werbeformen die er auf der Grundlage von Marktanalysen entwickelte. Außerdem steht er für den kontinuierlichen Ausbau des Werkes in Holthausen. Hugo Henkel ging aber auch auf Einkaufstour und kaufte ähnliche Betriebe auf.
Die Produktionskosten werden auch bei Henkel ganz wesentlich durch Rohstoffkosten bestimmten. Vor allem Walfett und Tran waren ein wichtiger Rohstoff bei Waschmitteln, die später durch Tenside ersetzt wurden. Damit Tran und Walfett die nicht ausgingen baute Hugo Henkel 1936 eine Walfangflotte mit acht Schiffen auf und war dadurch maßgeblich an der Gründung der "Ersten deutschen Walfang-Gesellschaft mbH" in Bremerhaven beteiligt. Ein Jahr vor Kriegsbeginn zog sich Hugo Henkel aus der Konzernleitung zurück.
Nach dem Krieg fiel ihm die schwierige Aufgabe zu, die zerstörten, von den Amerikanern besetzten Werksanlagen wieder in Familienbesitz zu bringen. Erst nach über zwei Jahren gelang dies und es konnte mit dem Wiederaufbau der Fabrikanlagen begonnen werden. Die geschäftlichen Beziehungen, die in den Kriegsjahren besonders im Ausland große Verluste verzeichneten, wurden wieder ausgebaut.
Hugo Henkel engagierte sich wie auch andere Mitglieder der Familie auch für soziale und kulturelle Belange. 1930 wurde für die Mitarbeiter das nach ihm benannte Schwimmbad auf dem Werksgelände eröffnet. Er engagierte sich in technischen und wissenschaftlichen Vereinen und war Mitglied der Industrie- und Handelskammer in Düsseldorf. 1951, im Jahr des 75-jährigen Bestehens der Henkel-Werke, verlieh ihm die Medizinische Akademie an der Universität Düsseldorf den Titel eines Professors. Im selben Jahr wurde er Ehrenbürger der Landeshauptstadt Düsseldorf. Hugo Henkel starb am 18. Dezember 1952 in Lintorf. Sein Grab befindet sich auf dem evangelischen Waldfriedhof in Linnep. Sein Erfindung "Persil" ist noch heute ein Verkaufsschlager, im nächsten Jahr seit 100 Jahren.