Rheinschifffahrt Düsseldorf und der Rhein

Eine wichtige Rolle für die Geschichte und auch für die wirtschaftliche Entwicklung Düsseldorfs spielte die Rheinschifffahrt. Ab dem Mittelalter wurde der Rhein zu einem viel genutzten Verkehrs- und Handelsweg. Allerdings wurde der Rhein nicht nur viel genutzt, sondern brachte auch jede Menge Gefahren und Schwierigkeiten mit sich. Es gab keine feste Fahrrinne, die Strömung änderte häufig ihren Verlauf, es gab keine durchgehende Uferbefestigung und es bildeten sich häufig Sandbänke im Rhein, die die Schifffahrt erschwerten.

 Der Düsseldorfer Hafen im Jahre 1916.

Der Düsseldorfer Hafen im Jahre 1916.

Foto: Geschichtswerktatt Düsseldorf

Die Anwohner des Rheins haben bis heute bei Hochwasser mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Früher konnte es vorkommen, dass sich der Rhein nach einem Hochwasser ein neues Bett suchte und sich mehrere Rheinarme bildeten. Durch diese Veränderungen der Rheinströme wurden im Laufe der Zeit sehr viele Siedlungen überschwemmt und mussten dann auf höhere Gebiete verlegt werden, dazu gehören u.a. Duisburg und Uerdingen. Um Problemen wegen Hochwasser vorzubeugen, wurde 1819 damit begonnen die Wasserstände regelmäßig aufzuzeichnen.

Damit Verkehr und Handel auf dem Rhein funktionieren konnten, war es von großer Bedeutung, dass die Organisation der Schifffahrt gut gelang und dass es ein ausgebautes Hafenwesen und geeignete Transportmittel gab. Dafür wurden im Mittelalter und in der frühen Neuzeit nicht nur Schiffe aller Art genutzt, sondern auch Flöße. Diese wurden mit Holz und Waren anderer Art beladen. Später, ab dem 18 Jahrhundert, gab es dann sogar Flöße, die über 100 Meter lang waren und aus mehreren beweglichen Teilen bestanden. Diese Flöße waren besser manövrierfähig als ihre Vorgänger. Bereits ab dem 14. Jahrhundert gab es sogenannte Marktschiffe, die Waren und Personen zu den Messen und Märkten der einzelnen Städte brachten. 1816 tauchte dann auch das erste Dampfschiff auf dem Rhein auf. Das englische Boot "The Defiance", das vor Köln erschien, sorgte für großes Aufsehen.

Sicherlich waren auch entsprechende Hafenanlagen notwendig, um einen geregelten Handelsverkehr zu gewährleisten. Im Mittelalter existierten nur solche, die durch den natürlichen Lauf des Rheins entstanden waren. Diese Häfen dienten in erster Linie der Sicherheit der Schiffe. Bei Hochwasser oder Eisgang konnten sie dorthin flüchten. Das Be- und Entladen fand damals noch am offenen Strom statt. Die Gründung der Hafenanlagen folgte erst weit später. Im 19. Jahrhundert nahm die Schifffahrt auf dem Rhein erheblich zu und der Ausbau der schon vorhandenen Kaianlagen wurde notwendig, wenn eine Uferstadt nicht die Verbindung zum Handelsverkehr verlieren wollte. Napoleon höchstpersönlich lies während seines Besuchs in Düsseldorf im Norden der Stadt einen neuen Sicherheitshafen anlegen, der nach ihm benannt wurde. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der "Napoleonische Hafen" wieder beseitigt. 1831 wurde der Rhein internationalisiert und Düsseldorf erhielt einen Freihafen.

Mittlerweile sind aus dem Hafen in Düsseldorf die Neuss Düsseldorfer Häfen geworden. Im Jahr 2003 wurde der Düsseldorfer Hafen mit dem Neusser Hafen zusammengelegt. Aus der Zusammenführung ist, nach Angaben des Statistischen Bundesamts aus dem Jahr 2005, der zweitgrößte Containerhafen für die deutsche Binnenschifffahrt entstanden. Platz eins belegt der Duisburger Hafen.

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