Pferdesport Kellemoi de Pepita überrascht

Mit einem Sieg der Außenseiter-Stute hatte kaum jemand auf der Rennbahn in Grafenberg gerechnet. Doch Adrie de Vries ritt sie am Sonntag beim mit 52.000 Euro dotierten Hauptrennen zum Sieg.

Die Grafenberger Rennbahn ist mit seinen vielen Kurven und Ecken keine einfache Piste, Ross und Reiter benötigen schon einen idealen Rennverlauf, um am Ende als Erste das Ziel zu passieren. Wenn einem bei 14 Startern die Startbox 14 zugelost wird, das auch noch auf einer Distanz von 1400 Meter, dann ist das alles andere als ideal. So geschehen bei einer Stute namens Kellemoi de Pepita, die diese Widrigkeiten aber problemlos überwinden konnte, am Sonntag am Ende den mit 52.000 Euro dotierten Preis der BMW Niederlassung Düsseldorf souverän für sich entscheiden konnte.

"Das hat mich auch überrascht", wunderte sich Sieg-Jockey Adrie de Vries, "denn viel Substanz hat die Stute eigentlich nicht. Aber scheinbar viel Herz." Als der Niederländer — seit vielen Jahren in Deutschland erfolgreich tätig — sein Pferd Mitte der Zielgeraden entscheidend einsetzte und letztlich Pennyprincess mit Peter Braem und Miss Pearl mit Terry Hellier sicher auf die Plätze verwies.

Die Siegerin mit dem merkwürdigen Namen hatte eine lange Anreise, Roland Dzubasz trainiert sie in Hoppegarten bei Berlin, er war dann auch gar nicht vor Ort, was seinen vierbeinigen Schützling nicht am Erfolg hinderte. Für die mitfavorisierte Lokalmatadorin Heaven's Gift aus dem Stall von Sascha Smrczek blieb am Ende nur Platz sechs im 14-köpfigen Feld übrig. Dafür gab es dann nur mehr einen Trostpreis in Höhe von 2000 Euro.

Zahlte Kellemoi de Pepita noch stolze 145:10 auf Sieg, so wurden die Wettschalter nach dem Junioren-Preis zu besseren Wechselschaltern, denn auf den Erfolg von Lindenthaler gab es gerade einmal 14:10. Peter Schiergen trainiert den zweijährigen Hengst, der nach zwei Starts nunmehr ungeschlagen ist, doch dämpfte Sieg-Jockey Andrasch Starke ganz hohe Erwartungen.

"Normal", sei der Hengst, "ein ordentliches Pferd, der immer sein Bestes gibt", sagte Starke. Immerhin haben spätere Stars wie Lomitas oder Platini einst dieses Rennen gewinnen können, große Fußstapfen also für Lindenthaler, der der Familie von Schubert aus Bielefeld gehört.

Immerhin einen Treffer für die lokalen Trainer gab es zu verzeichnen, als gleich zu Beginn des Tages Topkapi Diamond aus dem Quartier von Ertürk Kurdu mit Adrie de Vries im Sattel sicher zum Zuge kam. 23:10 gab es auf Sieg auf die Stute, die an gleicher Stelle schon im August erfolgreich.

Rund 10.000 Zuschauer waren vor Ort, der Wettumsatz von 234.000 Euro war keineswegs verkehrt. Und gute Nachrichten gab es für die Veranstaltung auch noch anderweitig: Der Hauptsponsor wird wohl auch im nächsten Jahr dabei sein.

(RP)
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