Trainer von HSG Gerresheim 04 "Jedes Spiel ist für uns wie ein Endspiel"

Düsseldorf · Die A-Jugend-Handballer der HSG Gerresheim 04 von Trainer Burkhard Harting haben einen Riesenschritt in Richtung Titel gemacht.

Ihre Mannschaft hat Spitzenreiter Neusser HV in einer begeisternden Partie mit 33:25 (16:9) geschlagen und wurde von der großen Kulisse im Marie-Curie-Gymnasium überschwänglich gefeiert. Hatten Sie Gänsehaut?

Burkhard Harting Wer denn nicht!? Die hatte jeder in der Halle!

Haben Sie denn schon einmal eine so große Kulisse bei einem Spiel Ihrer Jungs erlebt?

Harting Nein, noch nie. So viele Besucher kommen sonst nur zu den Partien der Landesliga-Herren. Und die Fans haben für eine sensationelle Atmosphäre gesorgt. Die Luft in der Halle hat zwischendurch richtig gebrannt. Das war einfach unschlagbar und hat uns sehr geholfen.

Sie haben genau das erlebt, was Sie sich seit Wochen erträumt hatten.

Harting Ja, richtig. Wir haben den direkten Vergleich gegen Neuss für uns entschieden, was wichtig ist, wenn wir am letzten Spieltag punktgleich mit den Neussern sind. Wir haben einen Riesenschritt in Richtung Titel gemacht. Und das alles an meinem 52. Geburtstag, das war mein schönstes Geschenk.

War der Sieg denn verdient? Auch in dieser Höhe?

Harting Ja, unbedingt. Das Spiel war schon kurz vor der Halbzeit entschieden, als wir erstmals sieben Tore Vorsprung hatten. Wir haben eine ganz starke Mannschaftsleistung gezeigt.

Lässt sich der Sieg an einzelnen Spielern festmachen?

Harting Till Fehn war ein wichtiger Spieler für uns, er ist ein souveräner Strafwurfschütze und hat alle Bälle nervenstark verwandelt. Er hat mit seinen sieben Treffern den Grundstock für den Sieg gelegt. Ein großer Rückhalt war auch Torwart Yannick Kusch, der ein paar richtig schwere Bälle sensationell pariert hat. Gewonnen haben wir das Spiel in der Abwehr, deshalb muss man auch Abwehrchef Andreas Mpaltalsis nennen. Aber eigentlich möchte ich niemanden hervorheben, da wir als Team sehr gut gespielt haben.

Was war denn gegenüber dem Hinspiel anders? Das hatten sie im Herbst noch mit einem Tor Unterschied verloren.

Harting Man kann durchaus sagen, dass Yannick Kusch der Unterschied war. Er hatte das Hinspiel wegen einer Zahnoperation verpasst.

Ist Ihre Mannschaft denn nun schon durch? Darf sie die Meisterschaft schon feiern?

Harting Das ist eine ganz gefährliche Sache. Es warten noch einige Stolpersteine auf uns. Es wäre eine Katastrophe, wenn meine Spieler ab jetzt hochnäsig auftreten würden, weil sie glauben, wir könnten die kommenden Gegner mal eben so im Vorbeigehen schlagen. Dann werden wir den Titel mit Sicherheit nicht holen. Wir müssen in jedem Spiel Vollgas geben, jedes Spiel ist für uns wie ein Endspiel.

Die Partie gegen den Tabellendritten TV Ratingen wird sicher noch einmal eine echte Prüfung werden.

Harting Der TV Ratingen wird für uns am 23. März eine hohe Hürde, das wird ein schwieriges Spiel. Das wissen meine Spieler. Und wir sollten auch die SG Zons am letzten Spieltag nicht unterschätzen, die Tabellenvierter ist.

Ist denn ihr kleiner Kader keine Gefahr? Sie haben je nur neun Spieler zur Verfügung.

Harting Doch ist er, definitiv. Wenn sich einer unserer Leistungsträger verletzt, können wir das nicht auffangen, dann wären wir raus aus dem Aufstiegsrennen, und die Karten in der Liga würden völlig neu gemischt. Bislang hatten wir mit Verletzungen Glück. Ich setzte zu den Spielen immer noch B-Jugendliche auf die Bank, die im Notfall einspringen.

Könnte der Mannschaft im Endspurt die Puste ausgehen, wird es ein Kraftproblem geben?

Harting Das sehe ich nicht. Spieler wie Max Herbst und Oliver Höhn spielen bereits bei den Landesliga-Herren, Tobias Rode, Till Fehn und Torwart Yanik Kusch machen bei den Bezirksliga-Handballern mit. Meine Jungs sind topfit, manche trainieren viermal pro Woche.

(RP)
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