Lokalsport Judoka Wieczerzak gewinnt Bronze

Düsseldorf · 6000 Zuschauer sehen an drei Tagen in der Mitsubishi Electric Halle spannende Wettkämpfe der Welt-Elite.

Eigentlich dürfte der Präsident des Deutschen Judo Bundes (DJB), Peter Frese, das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Vor dem Grand Prix in der Mitsubishi Electric Halle hatte er gesagt: "Wenn wir zwei, drei Medaillen holen, bin ich zufrieden." Dies Vorgabe hatten die bundesdeutschen Judoka gegen die versammelte Weltklasse bereits nach dem ersten von drei Tagen erfüllt. Rene Schneider (VfL Sindelfingen) holte den zweiten Platz in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm, und in der Kategorie bis 52 Kilo wurde Mareen Kräh (Asahi Spremberg) Dritte. Am Ende wurden den deutschen Judoka insgesamt siebenmal Edelmetall um den Hals gehängt, darunter auch die goldene Plakette für Luise Malzahn (bis 78 kg) von der TSG Backnang. "Ich bin sehr zufrieden. Aber zufrieden darf man ja nicht sein, sonst wird man faul", meinte Frese.

Faulheit will man sich beim DJB nicht vorwerfen lassen, besonders nicht im Hinblick auf die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016, für die die Vorbereitung schon begonnen haben. "Düsseldorf ist für uns ein gutes Pflaster. Ich hoffe, dass wir uns die Stadt, das Land NRW und die International Judo Federation auch in Zukunft so unterstützen, dass wir ein Grand Prix Turnier ausrichten können", so Frese.

An den sportlichen Leistungen sollte es nicht scheitern. Die gesamte Weltklasse (siehe Box) nimmt die bedeutendste deutsche Judo-Veranstaltung an und die einheimischen Judoka machen ihrem Heimatland alle Ehre. Das belegen neben Malzahn, Schneider und Kräh auch die silbernen Erfolge von Sven Maresch (bis 81 kg/TSV Abensberg), Franziska Konitz (über 78 kg/JC Leipzig) und die Bronzemedaillen von Alexander Wieczerzak (bis 81 kg/JC Wiesbaden) und Jasmin Külbs (über 78 kg/JC Zweibrücken).

Doch nicht alle Wünsche gingen für den DJB in Erfüllung. "Ich habe mir auch Medaillen für den Judo Verband NRW gewünscht, aber das hat leider nicht geklappt", erklärt Frese. Der Wuppertaler ist auch Vorsitzender des NWJV. Dabei sah es im Vorfeld für die NRW-Judoka erfolgversprechend aus. So liegt Miryam Roper (TSV Leverkusen) in der Weltrangliste auf Rang zwei und hatte vorher ihre Ambitionen verkündet: "Zu Hause möchte man natürlich gewinnen. Bisher habe ich es noch nicht geschafft, in Düsseldorf eine Medaille zu holen, aber es wäre etwas Besonderes, vor Freunden, Wegbegleitern und Familie ganz oben zu stehen." Für die gebürtige Aachenerin blieb aber nur Platz fünf. Sie verlor das Viertelfinale gegen die Russin Irina Zabludina.

Dennoch ist Frese stolz auf seinen Landesverband. "Ohne die Unterstützung von 200 Judoka aus NRW wäre das internationale Schaufenster des deutschen Judos nicht so schön anzusehen. Die Helfer arbeiten mehrere Tag nicht für'n Appel und Ei, aber lediglich für ein T-Shirt und ein Polo-Hemd", meint Frese. Auf die Gefahr hin, dass sich Faulheit breitmacht — auch mit dem Einsatz der Ehrenamtlichen war der DJB-Präsident zufrieden.

(RP)
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