2. Handball-Bundesliga Vikings gewinnen Krimi gegen Hamburg

Düsseldorf · Der Handball-Zweitligist gewinnt gegen den Handball-Sportverein Hamburg sein erstes Saisonspiel. Doch bis das 27:25 eingefahren ist, werden die Nervenkostüme der Fans strapaziert.

 Ein Spiel mit vielen intensiven Zweikämpfen: Hier foult Dominik Vogt vom HSV (r.) Philipp Pöter von den Vikings.

Ein Spiel mit vielen intensiven Zweikämpfen: Hier foult Dominik Vogt vom HSV (r.) Philipp Pöter von den Vikings.

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Lange Schlangen an der Abholkasse des Castello – das ließ für das zweite Saisonheimspiel des Handball-Zweitligisten HC Rhein Vikings in Sachen Zuschauerzahl zunächst einiges erhoffen. Leider entpuppte sich das doch als Irrtum, da der punktuelle Andrang lediglich auf eine Mitglieder-Rabattaktion des Klubs zurückzuführen war. Tatsächlich waren gegen den Handball-Sportverein Hamburg, der nach einem Rechtsstreit mit dem örtlichen Fußballklub offiziell nicht mehr das Kürzel „HSV“ verwenden darf, nur 700 Besucher gekommen. Die Daheimgebliebenen hatten die falsche Entscheidung getroffen, verpassten sie doch ein packendes Match, das die Truppe von Trainer Ceven Klatt 27:25 (14:13) für sich entschied.

Es ging forsch los an der Karl-Hohmann-Straße, da in den Anfangsminuten weder die Neuss-Düsseldorfer Spielgemeinschaft noch der Aufsteiger aus der Hansestadt sonderlich viel Wert auf intensive Abwehrarbeit legten. So stand es nach gerade sieben Minuten bereits 4:4 – für die ansonsten eher defensivstarken Vikings kein alltäglicher Auftakt. Und es ging in diesem Stile weiter, was Klatt in der Defensive nicht immer gefallen haben dürfte, vorn jedoch zunächst umso mehr, da sein Team gegenüber der Vorsaison eine deutliche Temposteigerung an den Tag legte. Doch wie schon bei der unnötigen Niederlage in Emsdetten gaben die Wikinger eine 9:6-Führung leichtfertig aus der Hand und konnten froh sein, dass es wenigstens noch mit einem Ein-Tore-Vorsprung in die Pause ging (14:13).

Doch der entscheidende Kick war das beileibe nicht. Fünf Minuten nach Wiederbeginn ging der zuvor noch punktlose ehemalige deutsche Meister gar erstmals in Führung und bestrafte die Vikings damit für ihre nun längst nicht mehr zwingende Vorstellung. Zu viele Fehler in Anspiel und Abschluss, dazu eine Serie von Siebenmetern für die Hamburger – das ergab eine gefährliche Mischung.

Doch es gab ja noch Alexander Oelze und Mikkel „die Maschine“ Moldrup. Oelze drehte im Rückraum auf und setzte den Ball satte 13 Mal ins Netz, und hinten hielt der dänische Torhüter sein Team im Spiel. Erst Mitte des zweiten Durchgangs für Vladimir Bozic zwischen die Pfosten gerückt, lief Moldrup heiß, hielt einen Wurf nach dem anderen, pushte sich und die Zuschauer lautstark hoch. Der 19-jährige Rechtsaußen Moritz Goergen traf zur ersten Führung seit Ewigkeiten (23:22), und Ivan Milas‘ erster Treffer des Abends fuhr die Ernte endgültig ein.

Nächstes Vikings-Heimspiel: Freitag, 28. September, gegen Tusem Essen (20 Uhr, Castello).

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