Tipps von Eltern für Eltern in Düsseldorf So wichtig sind Geschichten

Düsseldorf · Kinder wollen sich mit den Helden ihrer Bücher identifizieren. Das funktioniert schon mit bei Wimmelbüchern ohne Text für die ganz Kleinen, meint unser Autor aus Düsseldorf.

  Autor  Torben von Spreckelsen ist im Vorstand des Jugendamtselternbeirats der Stadt Düsseldorf.

Autor Torben von Spreckelsen ist im Vorstand des Jugendamtselternbeirats der Stadt Düsseldorf.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Schon bevor unser Kleiner das Licht der Welt erblickte, fragte ich im Bekannten- und Freundeskreis herum, was es denn für eine Erziehungsbibel gibt. Also ein Buch, in dem nützliche Tipps und Tricks standen, wie man sein Kind am besten erzieht. Durch die Lektüre einiger Bücher zu diesem Thema erhielt ich Einblick in einige Philosophien und teilweise auch sehr praxisnahe Tipps für den Umgang mit Kinden, die ich übernommen habe. Jedoch habe ich diese eine Bibel bisher noch nicht gefunden.

Für einzelne Kindheitsphasen gibt es tolle Literatur auch für Eltern. In dem Buch „Topfit für Schule“, stellen Rupert Dernick und Werner Tiki ein System vor, wie man die Eigenständigkeit des Kindes durch bewusstes Einbeziehen in alltägliche Tätigkeiten fördert.

Die Stiftung für Lesen hat in einer Umfrage festgestellt, dass 32 Prozent der Eltern ihren Kindern selten oder nie etwas vorlesen. Dieser Wert hat sich in den vergangenen fünf Jahren auch kaum verändert.

Für Kleinkinder im Alter von einem bis zu vier Jahren eignen sich Wimmelbücher als Einstieg. Viele Eltern kennen sie sicherlich: Die meisten haben tolle Bilder und wenig bis gar keinen Text. Hier steht auch zunächst der Fokus auf dem Erkennen und es geht darum, Geschichten interaktiv zum Leben zu erwecken. Durch gezielte Fragen fördert man die Kreativität, und es kann zu ganz wundersamen Wendungen innerhalb der Geschichte kommen. Ein Klassiker sind hier die „Vier Jahreszeiten“ von Rotraut Susanne Berner. Es ist ein tolles interaktives „Erklärbilderbuch“.

Desweiteren ist es Kindern sehr wichtig, sich mit bestimmten Charakteren in den Büchern identifizieren zu können. In der multimedialen Welt von heute geht dies anfänglich auch über eine arg verteufelte Freizeitbeschäftigung, die des Fernsehens. Während Kinder freudestrahlend und sehnsüchtig ihre Helden in den maximal 30 Minuten langen Zeichentrickfilmen konsumieren, geht ein Raunen durch das Wohnzimmer. Vor allem die Väter stöhnen dann oft und man hört ein: „Och nöhhh, schon wieder dieses Peppa-Wutz-Gedudel.“ Diese Begeisterung lässt sich jedoch auch mitnehmen und in den Alltag einbinden. Ein Beispiel wäre, bevor man ins Bett geht, genau die Peppa-Wutz-Geschichte, die das Kind gesehen hat, vorzulesen. Dabei oder auch im Nachgang kann man hier wunderbar über die Lehren der Episode reden und dann auch außerhalb der Familie im sozialen Umfeld versuchen, dieses als gutes Verhalten umsetzen. Kinder brauchen Helden, also seien Sie ein(e) Held(in)!

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