Fachtagung am 18. November Schulverweigerung — was nun?

Düsseldorf (dto). Seit zehn Jahren besteht in Düsseldorf das "Rather Modell" als Angebot für Schulverweigerer. Es ist eines der ältesten und größten Fördermodelle für Schulverweigerer in Deutschland – getragen durch Schulamt, Jugendamt und Jugendhilfeträger (AWO, Diakonie, Caritas, Trotzdem). Rund 100 Experten aus Schule und Jugendhilfe treffen sich am kommenden Freitag, 18. November, zu einer Fachtagung in Düsseldorf, bei der unter anderem die Erfahrungen mit dem Rather Modell vorgestellt und diskutiert werden.

 Reichen 45 Minuten für einen Lernerfolg aus? Angeblich nicht, sagt eine Studie.

Reichen 45 Minuten für einen Lernerfolg aus? Angeblich nicht, sagt eine Studie.

Foto: ddp, ddp

Düsseldorf (dto). Seit zehn Jahren besteht in Düsseldorf das "Rather Modell" als Angebot für Schulverweigerer. Es ist eines der ältesten und größten Fördermodelle für Schulverweigerer in Deutschland — getragen durch Schulamt, Jugendamt und Jugendhilfeträger (AWO, Diakonie, Caritas, Trotzdem). Rund 100 Experten aus Schule und Jugendhilfe treffen sich am kommenden Freitag, 18. November, zu einer Fachtagung in Düsseldorf, bei der unter anderem die Erfahrungen mit dem Rather Modell vorgestellt und diskutiert werden.

Übergreifendes Thema ist "Schulverweigerung - was nun?" Im Rather Modell haben sich Schule und Jugendhilfe zusammengeschlossen, um Kindern und Jugendlichen ein Hilfeangebot zu machen, die mindestens seit einem halben Jahre keine Schule mehr besuchen. Ein wesentliches Merkmal des Rather Modells ist die Bündelung schulischer, sozialpädagogischer und künstlerischer Kräfte in den Projekten.

Dabei ist es wesentlich, die "vergessenen" Fähigkeiten und Stärken der jugendlichen Schulverweigerer herauszufinden, weiterzuentwickeln und ihnen damit die Möglichkeit zu geben, wieder Halt und Orientierung zu finden in ihren Familien, ihrem Lebens- und Arbeitsfeld. An vier Standorten in der Stadt — außerhalb von Schule — hat das Rather Modell auf diese Weise in den vergangenen zehn Jahren 350 Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahre durch Lehrer, Sozialarbeiter und Künstler betreut.

80 Prozent der Jugendlichen konnten soweit stabilisiert werden, dass sie einen Weg zu ihren Familien, zur Schule oder zur Arbeit gefunden haben. Die Fachtagung unter dem Titel "Schulverweigerung - was nun?" wird am Freitag, 18. November, im Film-, Funk-, Fernseh-Zentrum (FFFZ) an der Kaiserswerther Straße ausgerichtet. In sechs Arbeitsgruppen werden die Teilnehmer unterschiedliche Förderansätze diskutieren:
- Schule und Jugendhilfe im Rather Modell, - Schulsozialarbeit als Kooperationsprozess, - Ergebnisse einer Düsseldorfer Umfrage zum Schulschwänzen,
- Ordnungspolitische Ansätze, - Sinnorientierte Stationen,
- Drift und Hopping. Die Umfrageergebnisse an allen Schulen in Düsseldorf zum Schulschwänzen werden hinsichtlich der möglichen schulischen Maßnahmen ebenso erörtert wie die Unterstützung durch das Ordnungsamt oder die Notwendigkeit der Schulsozialarbeit. Das Abdriften von Jugendlichen in die Orientierungslosigkeit wird an Sinnstationen durch den Bau eines Jugendzimmers nachempfunden.

Den Abschluss bildet ein Podiumsgespräch unter dem Thema "Schulverweigerung- was tun?". Es beteiligen sich: Dr. Ulrich Deinet (Fachhochschule Düsseldorf), Volker Allmann (Leiter der Schulabteilung bei der Bezirksregierung), Klaus Thören (Sprecher der Düsseldorfer Hauptschulrektoren), Michael Mertens (Landesrat LVR Rheinland), Burkhard Hintzsche (städtischer Beigeordneter für Jugend und Soziales) und Adolf-Leonard Krebs (Liga der Wohlfahrtsverbände).

Der Tagungsablauf und weitere Infos zum Rather Modell unter: www.rather-modell.de. Für Rückfragen: Dr. Karlheinz Saueressig Telefon 0211/89-96322 oder 0172/2060782.

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