Tier krabbelte aus Ikea-Paket Rätsel um schwarzen Skorpion

Düsseldorf · Wie gefährlich ist der aus einem Ikea-Paket gekrabbelte Skorpion? Ein vom Aquazoo gefundener Experte kann erst nächste Woche zur Untersuchung kommen. Die Regale im Reisholzer Einrichtungshaus bleiben weiter leer geräumt.

 Der kleine schwarze Skorpion ist jetzt im Aquazoo untergebracht.

Der kleine schwarze Skorpion ist jetzt im Aquazoo untergebracht.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Die Herkunft des kleinen schwarzen Skorpions aus dem Ikea-Paket ist weiter ungeklärt. Das jetzt im Aquazoo untergebrachte Spinnentier konnte von Kuratorin Silke Stoll und einer Assistentin gestern nicht genau bestimmt werden.

Wie gefährlich und giftig das in einem Ikea-Karton gefundene Tier ist, kann nach Auskunft Stolls erst nächste Woche geklärt werden. "Wir haben einen auswärtigen Experten angeschrieben, der aber erst am Donnerstag nächste Woche nach Düsseldorf anreisen kann. Er wird dann eine genaue Identifizierung leisten können", sagte Stoll am Mittwoch der Rheinischen Post.

Rückblende: Am vergangenen Freitagnachmittag wollte Familie Bolk aus Derendorf zwei Schuhregal-Pakete öffnen, die sie drei Tage vorher im Ikea-Einrichtungshaus in Reisholz gekauft hatte. Als sie die Pappschachteln öffneten, krabbelte plötzlich ein Skorpion auf den Flurboden. In einer Plastikdose gefangen, transportierte die Familie das gefährliche Tier sofort in den Aquazoo.

Da die Verpackung der Ikea-Regale den Aufdruck "Made in Thailand" trug, muss das Tier die etwa 13.000 Kilometer lange Reise aus Übersee nach Düsseldorf irgendwie überlebt haben. Nur wie, das recherchiert der Möbelkonzern seit der RP-Berichterstattung fieberhaft. "Wir können uns diesen Skorpion in der Verpackung noch nicht erklären", sagte Ikea-Sprecherin Annette Wolfstein. Weltweit habe man in Kartons bislang noch keine Tiere gefunden, die die Behandlung in den Herstellerländern überlebt haben, sagt sie. Grundsätzlich würden die Container, in denen die Ikea-Waren für den Überseetransport verstaut werden, mit einem Gas behandelt, damit alle möglichen Tiere in den Behältern tot sind.

Oder es greife die zweite Möglichkeit: Die Ware wird zu dem Zweck entsprechend erhitzt. "Die Ware ist außerdem so eng gepackt, dass Tiere eigentlich gar nicht in Hohlräume passen", sagt Wolfstein. "Das ist alles sehr seltsam."

Andere vermuten, der Skorpion könne bei möglichen Umschlagplätzen in die Kartons gekrabbelt sein. Beweise dafür gibt es nicht. Ikea will die Liefer- und Transportkette weiter genau untersuchen. So lange bleiben auch alle Pakete der Schuhregal-Kartons, Model "Tjusig" aus den Fächern im Reisholzer Markt. Wenn alles aufgeklärt ist, kehren sie zurück, sagt Wolfstein. Vorher will Ikea aber Familie Bolk entschädigen. "Wegen des Schocks werden wir ihnen einen Einkaufsgutschein und einen Präsentkorb übergeben."

(jco)
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