Düsseldorf Skorpion: Ikea räumt Regale leer

Düsseldorf · Nachdem eine Familie in ihren Schuhregal-Paketen einen gefährlichen Skorpion entdeckte, hat der Möbelkonzern am Montag die Fächer im Reisholzer Markt ausgeräumt. Alle Kartons werden überprüft. Die Familie wird entschädigt.

 Dieser Skorpion kletterte aus dem Ikea-Paket von Familie Bolk.

Dieser Skorpion kletterte aus dem Ikea-Paket von Familie Bolk.

Foto: privat

Der Möbelkonzern Ikea hat am Montagmorgen alle Schuhregal-Pakete aus ihrem Einrichtungshaus in Reisholz holen lassen. "Alle Packungen werden geöffnet, und es wird geprüft, ob sich noch weitere Tiere in eine der Verpackungen befinden ", sagte Ikea-Sprecherin Annette Wolfstein am Montag unserer Redaktion.

Die Sicherheit der Kunden gehe natürlich vor, und nur wenn es keine Sicherheitsbedenken mehr gebe, würden die Schuhregale wieder verkauft, hieß es. Der Grund: Eine Familie aus Derendorf hatte am Freitagabend beim Auspacken ihrer bei Ikea gekauften Schuhregale einen giftigen Skorpion in der Pappe entdeckt.

Tier überlebte den Transport

Der gestrige Brückentag am Reformationstag war für viele Arbeitnehmer ein Grund, einen freien Tag zu nehmen. Viele gingen Shoppen, der Ikea-Markt in Reisholz war brechend voll. Eins suchte man aber vergeblich: Die Schuhregale, Modell "Tjusig", waren verschwunden. "Eine reine Sicherheitsmaßnahme", sagte Ikea-Sprecherin Wolfstein am Montag der Redaktion.

Nachdem Familie Bolk das Spinnentier in der heimischen Derendorfer Wohnung glücklicherweise in einer Plastikdose fangen konnte und es in den Aquazoo gebracht hatte, begann der Möbelriese gestern seine Transportwege zu überprüfen. "Wir wollen herausfinden, wie der Skorpion in das Paket gelangen konnte", sagte Wolfstein.

Normalerweise werden in Übersee gefertigte und für den Transport verpackte Lieferungen chemisch behandelt oder mit einem Gas besprüht, damit eventuell mit eingepackte Tiere getötet werden.

Sicher ist: Das Tier scheint dies überlebt zu haben, denn die Schuhregal-Kartons von Ikea trugen den Aufdruck "Made in Thailand". Im Aquazoo ist man bei der Bestimmung der genauen Art noch nicht weiter. "Am Mittwoch schaut sich ein Skorpion-Experte das Tier an. Dann werden wir vielleicht Genaueres wissen", sagt Kuratorin Silke Stoll.

Carsten Bolk weiß zumindest, dass er demnächst mit Frau Isabel und Tochter Luzie nach Reisholz eingeladen wird. "Wir werden uns bei der Familie natürlich mit neuen Schuhregalen und einem Geschenkekorb für die Unannehmlichkeiten entschuldigen", versprach Wolfstein gestern. Außerdem hoffe man in den nächsten Tagen genau geklärt zu haben, wie der Skorpion in das Paket gelangen konnte. Dann werde man die Logistikregeln eventuell überdenken.

(RP)
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