Gastro-Tipp In Unterbilk trifft Pasta auf Souvlaki

Düsseldorf · Der ehemals typisch griechische Imbiss Kostas hat sich nach einer aufwendigen Renovierung zu einer gemütlichen Taverne gemausert.

Gastro-Tipp: In Unterbilk trifft Pasta auf Souvlaki
Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die Lorettostraße in Unterbilk entwickelt sich rasant. Vor einigen Jahren noch war die Verbindung zwischen Bilker Kirche und Polizeipräsidium kaum mehr als eine Durchfahrtsroute zum Rheinufertunnel. Dann gaben ein neuer Asphalt und neuer Bürgersteig den Startschuss für viele innovative Geschäfte und neue Gastronomie mit gehobenen und kreativen Angeboten. Das Kostas machte diesen gastronomischen Höhenflug nicht mit und blieb ein griechischer Imbiss. Nun ist alles anders. Das Lokal baute in mehreren Abschnitten aufwendig um.

Biagio Di Liberto führt mit seiner Frau Christina Manassi das Lokal und sagt: "Wir wollten einen Ort schaffen, der mit gehobener Weinauswahl bei familiärem Flair mediterrane Speise bietet." Vom Imbiss-Charme ist nichts mehr zu sehen, das Kostas ist nun eine sehr gemütliche Taverne mit vielen griechisch-sizilianischen Spezialitäten. Eine große Tafel zeigt die zahlreichen Tagesgerichte. Zu den Vorspeisen zählen Lachstatar mit Wildkräuter-Salat (10,80 Euro), gebratene Aubergine-Röllchen mit Schafskäse gefüllt (6,80 Euro), Babycalamares mit Tzatziki (9,80 Euro) und zehn weitere Gerichte. Ein Genuss ist das Rote-Bete-Carpaccio mit Rucola, Schafskäse und Feigensoße (7,80 Euro). Auf dem weißen Teller wirken die tiefroten Scheiben, die grünen Blätter und die weißen Käse-Krumen auch optisch schön.

Auf der Tafel sind zudem Salate mit Hähnchenbrust, mit Rinderstreifen, Souvlaki, Gemüse, Schafskäse, Thunfisch oder Lachs (ab 9,20 Euro) aufgelistet - alle acht Varianten sind mit den verschiedenen Soßen üppig, köstlich und stets auch ein Augenschmaus. Weil der Schwerpunkt im Kosta trotz des griechischen Namens auf mediterranem Essen liegt, können sich auch Pasta-Fans freuen und zwischen Klassikern mit Kalbsragout, Meeresfrüchten, Aubergine, Steinpilzen sowie Paccheri mit Thunfisch oder Fettuccine mit Garnelen (ab 8,90) entscheiden. Ein guter Tipp sind die Rigatoni: Die Gorgonzola-Soße ist reichlich, bekommt von Birnenwürfeln eine schöne Süße und von Walnüssen eine herzhafte Note. "Wir sind besonders stolz auf unser Fisch-Angebot", sagt Marianthi Manassi. Lachs, Dorade, Meeresfrüchte und Brasse gibt es mit Kartoffeln, Weißweinsoße und Gemüse (ab 14,90 Euro).

Das griechische Souvlaki bekommt ein Extra-Lob: Das marinierte Schweinefleisch ist gut mit Oregano abgeschmeckt, das Tzatziki riecht streng nach Knoblauch, schmeckt aber angenehm mild. Die frittierten Kartoffel-Scheiben sind kross und erinnern noch ein wenig an Imbiss-Speisen. Teuerstes Gericht im Kostas ist das Scaloppina vom Kalb. Mit Tomaten-Mozzarella, den erwähnten Kartoffelscheiben und Salat kostet die Speise 16,80 Euro und zeigt, dass das Kostas in Sachen Preise noch nicht aufs Gaspedal tritt.

Wer einen der 52 Plätze bei Kostas bekommen hat, kann etwas Amüsantes beobachten. Weil die Speisen auf der großen Tafel an der Wand aufgelistet sind, blicken viele Gäste mit zusammengekniffenen Augen oder hektisch die Brillen suchend in diese Richtung. Die Schrift ist zu klein und die Zeilen liegen zu eng aneinander, um sich entspannt einen Überblick über das Angebot machen zu können. Dennoch hat sich der Umbau vom Kostas gelohnt. Die Wände sind mit Schieferplatten bedeckt, die Dekoration ist dezent mediterran. Ein kleines Fenster erlaubt Blicke in die Küche, ohne deren Düfte in den Gastraum zu lassen.

(RP)
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