15-Jähriger ergattert Filmrolle Kino-Hauptrolle für Düsseldorfer

Düsseldorf · Der 15-jährige Paul Falk ist Schüler. Er ist aber auch Musiker. Gemeinsam mit seinem Bruder Max und seinem Vater, dem Produzenten Dieter Falk, tritt er als "Falk & Sons" auf. Nun hat er auch noch einen Kinofilm gemacht, der heute startet. In "Kleine Morde" spielt er neben Uwe Ochsenknecht.

 Paul Falk ist zwar noch Schüler, aber sein Traumjob sei Musiker und Schauspieler sagt er.

Paul Falk ist zwar noch Schüler, aber sein Traumjob sei Musiker und Schauspieler sagt er.

Foto: Endermann, Andreas

Es ist kurz vor drei Uhr, Paul Falk hat Schulschluss. Noch vor einer Stunde saß er auf einem dieser sehr unbequemen Stühle aus Holz, wie sie nur in Schulen angeschafft werden, jetzt sitzt er auf der Couch im Keller seines Elternhauses. Feierabend hat er nicht, aber das macht ihm nichts, sagt er. "Das bringt der Job mit sich." Er ist Schauspieler und Musiker, angefangen hat er als Synchronsprecher. Will er irgendwann auch wieder machen, sagt er, aber dazu fehlt gerade die Zeit. "Leider."

Paul Falk ist 15 Jahre alt. "Das ist mein Traumjob", sagt der Gymnasiast, "eine Mischung aus Schauspieler und Musiker." Klar, erst mal ist das nichts Besonderes, welcher 15-Jährige könnte sich das nicht vorstellen: hier vor die Kamera, da auf die Bühne, bisschen Rampenlicht, bisschen Geld verdienen, schnelles Auto, großes Haus. Paul Falk bremst ab. "Natürlich ist es heutzutage schwierig, damit Geld zu verdienen", sagt er, "darum habe ich mir das gut überlegt." Er will das machen.

"Kleine Morde" heißt ein Film, der ab heute in den Kinos läuft. Es ist ein Drama. In düsteren Bildern erzählt der Film die Geschichte eines 12-Jährigen, der wegen Kindermordes angeklagt wird. Günther Kaufmann spielt (in seiner letzten Rolle) mit, Uwe und Jimi Blue Ochsenknecht und Paul Falk. Er spielt den Mordverdächtigen, die Hauptrolle. Sechs Wochen hat Paul im Ruhrgebiet gedreht, vier Stunden pro Tag. Länger darf er nicht, "das ist ja Kinderarbeit". Sehr aufgeregt sei er gewesen, der berühmten Schauspieler wegen. Aber: "Der Jimi ist ein supercooler Typ." In den Drehpausen hätten sie zusammen Musik gemacht. "Er mit dem iPad, ich mit dem Synthesizer."

Paul Falk trägt ein kariertes Holzfäller-Hemd, ein sehr modernes Paar Turnschuhe, und fürs Foto nimmt er die Brille ab. Er wirkt selbstsicher und ist sehr höflich, an der Türschwelle lässt er einem den Vortritt. Und er kann reden, reden, reden. Er sagt "Um Gottes willen" und "In der Tat"; "der Uwe Ochsenknecht, ein Weltklasse-Schauspieler", sagt er, und dankbar sei er, dass ihn die Direktorin für den Dreh des Kinofilms vier Wochen von der Schule beurlaubt hat.

Am Ende des Halbjahres hätte es dennoch für einen Notenschnitt von 2,0 gereicht, im Abitur will er Erdkunde und Deutsch belegen. "Ich habe Nachtschichten geschoben", erzählt er, seine Familie unterstütze ihn, er habe "keine Tenniseltern".

Soll heißen, er wird nicht auf Erfolg getrimmt. Sein Vater ist Dieter Falk, der Düsseldorfer Musikproduzent. Im Keller hängen Goldene Schallplatten, eine gab es für "Abenteuerland" von Pur, und nebenan sitzt jetzt Paul. Gemeinsam machen sie hier Musik.

Mit Bruder Max und Vater Dieter tritt Paul als "Falk & Sons" auf. Viele Konzerte spielen sie dieses Jahr noch, am nächsten Wochenende zwei. Die Familie hat ein Album mit Bach-Interpretationen aufgenommen, rockig, jazzig und hörenswert. Paul spielt Piano und Hammondorgel, die bekam er zur Konfirmation geschenkt.

Morgen müssten sie gemeinsam intensiv proben, sagt er, ein paar Interviews gibt er noch, Hausaufgaben muss er machen und Spanisch-Vokabeln lernen. Nächste Woche schreibt er einen Test. Das bringt der Job mit sich. Schüler ist er ja auch noch.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort