Lebensmittel Drei Messen rund ums Essen

Düsseldorf · Die Deutschen essen immer mehr Lebensmittel aus der Tiefkühltruhe. Ihren größten Umsatz machen Lebensmitteleinzelhändler mit Milchprodukten und Käse. Trotz aller Negativmeldungen und vieler Vegetarier bleiben Fleisch und Wurst bei den Verbrauchern beliebt.

Das sind die wichtigsten Aussagen, die vor Beginn der drei Fachmessen Intermeat, Intermopro und Intercool verkündet wurden. Ein prominenter Gast hat sich für Montag angesagt: Thomas Gottschalk wird — wie auch schon vor 30 Jahren an selber Stelle — das Grips&Co-Finale der Azubis moderieren. Der Berufswettbewerb findet zum 32. Mal statt, 20 000 Auszubildende aus dem Lebensmittehandel haben an den Vorrunden teilgenommen, zehn Kandidaten qualifizieren sich für das Finale.

Die Fachmessen rund um Molkerei-, Tiefkühl- und Fleischprodukte finden alle zwei Jahre statt, beim letzten Mal noch im Verbund mit der Hogatec, die jetzt zum ersten Mal in Essen stattfand. Von Sonntag bis Dienstag kommen auf dem Messegelände rund 440 Aussteller aus 21 Nationen (2010: 758 Aussteller aus 28 Länder, 34 551 Besucher) zusammen, um über neue Trends zu reden. "Die Branche braucht unbedingt Innovationen und Impulse", sagt Susanne Hofmann, Geschäftsführerin des Deutschen Tiefkühlinstituts und Beiratsmitglied der drei Messen. Preise für Rohstoffe, Transport und Energie würden stetig steigen und höhere Preise nach sich ziehen. "Die Absätze im Einzelhandel aber stagnieren, darum brauchen wir neue Produkte." Und die gibt es reichlich ab Sonntag: Kuchen oder Hot Dog am Stiel, eine "Torte to go" direkt in der passenden Plastikverpackung mit aufgeklebter Gabel, fertige Brottaschen, die ein Caterer nur noch schnell füllen muss, Tiefkühl-Feinkostsalate, Grillpilze in der Schale, Käsefondue für Singles, Wursttoaster für gleich zwei Bratwürste, Hanfsamenkäse, Parmesan als Schmelzkäse oder eine Käsesuppe ebenfalls in Single-gerechter Portion im 200-Milliliter-Becher.

Dass sich das Verbraucher-Verhalten im Supermarkt verändert hat, haben Marktforscher des Rheingold-Instituts in Köln herausgefunden. Ihre Studie "Deutschland vor der Theke" wird bei der Messe präsentiert. Einige Details verriet Thomas Kirschmeier, Sprecher des Rheingold-Instituts, schon gestern: An der Bedientheke will der Verbraucher kompetent beraten werden — Männer dabei sogar mehr als Frauen. Die wiederum sehen in der Verkäuferin mehr eine Konkurrentin als eine Beraterin. Wer sich selbst an einer SB-Theke bedient, gehe "weniger lust- und genussvoll" einkaufen, erklärte Kirschmeier.

(RP)
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