Ex-Kanzler laut Bericht angetan Immendorff malt Schröder-Porträt in Gold
Der Düsseldorfer Maler Jörg Immendorff hat Alt-Kanzler Gerhard Schröder für die Galerie im Bundeskanzleramt porträtiert. Das Werk sei ganz in Gold gehalten und so gut wie vollendet, berichtete die "Bild"-Zeitung. Der an der unheilbaren Nervenkrankheit ALS leidende Künstler wolle es seinem Freund Schröder schenken, hieß es.
Schörder wiederum habe seinerseits angekündigt habe, es dann dem Kanzleramt in Berlin als Dauerleihgabe zu überlassen. Die Idee zum Porträt sei bereits vor sieben Jahren bei einem gemeinsamen Besuch zur Eröffnung einer Immendorff-Ausstellung in der georgischen Hauptstadt Tiflis entstanden, meldete die Zeitung. Trotz seiner Nervenkrankheit habe der Künstler mit seinen Assistenten eine "faszinierende Methode entwickelt, dennoch Werke von seiner Hand zu schaffen", wird Schröder zitiert. Das Porträt sei großartig, "ganz anders als die anderen Porträts im Bundeskanzleramt".
Das Ölgemälde ist den Angaben zufolge 1,30 Meter mal ein Meter groß. Unter dem scharf gezeichneten Gesicht Schröders ist der Bundesadler zu sehen. Immendorff erklärte dem 62-jährigen Schröder laut Zeitung das Werk mit folgenden Worten: "Du bist der erste Kanzler gewesen, der sich um die Künstler gekümmert hat. Damit hast du ein Zeichen gesetzt, welchen Stellenwert die Kunst in der Gesellschaft hat. Dafür hast du meinen Respekt."
Zuletzt hatte Immendorff versucht, Schröder im September 2005 kurz nach der Bundestagswahl zu helfen, als die Kanzlerschaft noch nicht entschieden war. Bei einer Ausstellungseröffnung in Berlin zog Immendorff über Unionskanzlerkandidatin Angela Merkel her.
Es ist Tradition, dass Porträts der aus dem Amt geschiedenen Regierungschefs im Kanzleramt ausgestellt werden. Bislang hängen Gemälde von Konrad Adenauer, Ludwig Erhard, Kurt Georg Kiesinger, Willy Brandt, Helmut Schmidt und Helmut Kohl.
