Düsseldorf Höhenretter und Taucher trainieren an Theodor-Heuss-Brücke

Düsseldorf · Zwei Personen galt es aus 30 Meter Höhe zu retten. Die Sondergruppen der Feuerwehr waren zufrieden mit der gemeinsamen Übung.

Feuerwehr übt Menschenretteung von Brücke
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Normalerweise retten sie in luftigen Höhen oder tiefen Schächten. Gestern kommt erschwerend hinzu, dass es vom Rettungsboot aus 30 Meter nach oben geht. Kein alltägliches Szenario für die Höhenretter, die gestern gemeinsam mit den Tauchern der Feuerwehr auf dem Rhein trainieren.

Zu meistern gilt es folgendes freierfundenes Szenario: Bei Wartungsarbeiten an der Theodor-Heuss-Brücke hat ein Arbeiter einen Herzinfarkt erlitten. Da er sich in einem Installationswagen unterhalb der Brücke befindet, ist es den Rettern nicht möglich, von oben an den Patienten zu gelangen - ein Fall für die Höhenretter, die vom Boot ausrücken und mit Aufstiegsseilen den Weg zur Gondel erklimmen. Taucher der Feuerwache sichern derweil die Einsatzstelle.

Zwar trainieren Jörg Janssen, leitender Höhenretter, und Feuerwehrtaucher Richard Jerosch jeweils mit ihren Teams wöchentlich, doch gemeinsame Übungen der beiden Sondergruppen gibt es selten. Das liegt aber auch daran, dass es sonst wenig Berührungspunkte zwischen den beiden Teams gibt. "Das Schwierige an der Übung war für uns, das Boot trotz Strömung an einem Fleck zu halten, damit der Gerettete sicher nach unten gelassen werden kann, erklärt Jerosch.

Die Aufgabe von Jörg Janssen war es, die Koordination zwischen Höhenrettern und Tauchern zu übernehmen: "Sicherheitstechnisch gibt es bei der Übung nichts zu bemängeln." Nach 40 Minuten ist schließlich alles vorbei. Nicht nur der verletzte Arbeiter wird mit einer Seilkorbtrage aus 30 Metern Höhe ins Rettungsboot gelassen und dann dem Rettungsdienst übergeben. Auch der Bauleiter, der sich ebenfalls in dem Installationswagen unterhalb der Brücke befindet, wird gerettet. Mindestens drei Höhenretter müssen dazu in die Höhe klettern. Im Ernstfall sind neben den Spezialeinheiten auch ein Reserve-Löschzug, Notarzt und Rettungswagen im Einsatz. Zudem wird das Wasserschifffahrtsamt über den Einsatz informiert, um Behinderungen im Wasser zu vermeiden.

So viel zum frei erfundenen Szenario. Doch so ganz aus der Luft gegriffen ist die Übung nicht. In dieser Woche muss die Theodor-Heuss-Brücke wirklich einer Hauptuntersuchung unterzogen werden. Dabei wird auch jenes Besichtigungsfahrgerät eingesetzt, von dem die beiden Arbeiter in dem Übungsszenario gerettet werden mussten.

(RP)
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