Düsseldorf Hilfe für jugendliche Flüchtlinge

Düsseldorf · Die Flüchtlingsinitiative "Stay" informierte über Probleme junger Migranten.

Kinder und Jugendliche auf der Flucht standen im Mittelpunkt des 4. Symposiums, das die Düsseldorfer Flüchtlingsinitiative "Stay" an der medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität veranstaltete. Der Kinderarzt Siegfried Joel, Vorstandsmitglied von Stay, berichtete zum Einstieg darüber, wie entscheidend und wichtig es sei, dass Kinder eine Bezugsperson hätten, sagte der Experte. Die Psychotherapeutin Diana Ramos-Dehn referierte anschließend über die Traumatherapie mit geflüchteten Kindern.

Die Flüchtlingsinitiative kümmert sich bei den Beratungen schon seit langem um Familien mit Kindern. "Hinzu kommen aber auch die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, mit denen wir es zu tun haben", sagte Veranstalterin Simone Froschauer. Um ihnen eine unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen, gibt es seit drei Jahren in Düsseldorf "Stay United". Für die 14- bis 17-jährigen Jugendlichen, die in Jugendwohngruppen untergebracht sind, ist das Cafe United eine Anlaufstelle. Es befindet sich im Evangelischen Jugendzentrum in Oberbilk an der Ellerstraße und hat immer donnerstags von 17 bis 19 Uhr geöffnet. "Es ist ein Treffpunkt, an dem wir Angebote für die Freizeitgestaltung machen, aber auch Begleitung zu Behörden, Sozial- und Rechtsberatung anbieten oder bei der Lehrstellensuche helfen", berichtete Sozialarbeiter Michael Lukas. Er wies in seinem Vortrag darauf hin, dass für Jugendliche auf der Flucht besonders der 18. Geburtstag kein Tag der Freude sei: "Dann geht es für sie aus dem geschützten Raum einer Jugendwohngruppe in die Asylbewerberunterkunft. Dieser Übergang ist mitunter sehr hart."

Gerade für junge Menschen sei der unsichere Aufenthaltsstatus mit vielen Problemen behaftet: "Neben den persönlichen Fluchtgründen wie Krieg, religiöse Verfolgung oder die Suche nach Bildungschancen kommen Mythen aus dem Heimatland hinzu. Hier müssen die Jugendlichen feststellen, dass sie ihre Familien oft nicht so leicht unterstützen können, wie die es vielleicht erwarten", beschrieb der Sozialarbeiter. Ekta Muthrej berichtete über ihre Erfahrungen. Die Sozialpsychologin und Pädagogin migrierte als Kind nach Deutschland. Erlebnisse, die sie mit ihrer heutigen Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen verbindet.

(sime)
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