Serie Meine Ausbildung (60) Lernen, Sportler fit zu machen

Düsseldorf · Tomislav Delic (25) ist angehender Sport- und Fitnesskaufmann im Vitalis Gesundheitszentrum. Er lernt, Trainingspläne zu erstellen, Mitglieder beim Reha-Sport zu betreuen und Kurse zu leiten.

der betrieb Carmen Rütten leitet seit zehn Jahren das Sportstudio an der Mindener Straße. 2012 schloss sie sich mit einem Kollegen aus Holthausen zusammen und taufte ihr "Body and Mind"-Studio um. Daraus wurde das Vitalis Gesundheitszentrum. Ursprünglich war das Zentrum ein reines Fitnessstudio, das die klassischen Aerobic- und Spinning-Kurse anbot, "2006 haben wir dann den Reha-Sektor dazugenommen", sagt Rütten. Damit wollte sie sich von der Konkurrenz abheben.

"Inzwischen sind mehr als 800 Mitglieder bei uns im Gesundheits- und Therapiebereich", sagt die Studioleiterin. Gemeinsam mit drei weiteren Mitarbeitern und vier Lehrlingen betreut Carmen Rütten die Sportler. Tomislav Delic (25) ist einer der angehenden Sport- und Fitnesskaufleute. Die meiste Zeit verbringt der 25-Jährige im Kundenbereich.

die bewerbung Für Studioleiterin und Ausbilderin Carmen Rütten ist der Schulabschluss zweitrangig. "Mir ist der Mensch wichtiger", sagt sie. Deswegen lädt sie potenzielle Kandidaten zum Probearbeiten ein. "Unsere Lehrlinge müssen ins Team passen", sagt sie. Aufgeschlossen sollten sie sein, und Persönlichkeit müssen sie mitbringen. "Eine Affinität zu Sport und Bewegung darf natürlich auch nicht fehlen", sagt Rütten.

Bei Tomislav Delic drehte sich schon in der Schulzeit fast alles um Sport. "Ich habe mein Abi im Sportbereich gemacht", sagt er. Außerdem spielt der 25-Jährige Fußball und er hat ein Rettungsschwimmer-Abzeichen. Zwar dachte Delic zunächst über ein Studium nach, er entschied sich dann aber für den praktischen Weg.

die ausbildung An die ersten Wochen seiner Ausbildung kann sich Delic noch gut erinnern. "Ich habe an der Rezeption angefangen", sagt er. Auf der Trainingsfläche und bei Beratungsgesprächen wurde er immer von einem erfahrenen Kollegen begleitet. "Erst nach etwa vier Monaten durfte ich allein die Aufsicht übernehmen", sagt Delic. "Ich schaue, ob die Sportler ihre Bewegungen an den Geräten richtig ausführen und gebe Verbesserungstipps", fügt er hinzu.

Inzwischen ist der angehende Sport- und Fitnesskaufmann im dritten Lehrjahr und erstellt selbstständig Trainingspläne. "Dafür messe ich Körperfett und Blutdruck, frage nach Vorerkrankungen und ermittele die Körpersymmetrie", sagt er. Weil Tomislav Delic im vergangenen Jahr den Reha-Fachübungsleiter-Schein gemacht hat, darf er auch Gesundheitskurse leiten. Der Lehrling zeigt Übungen, die die Teilnehmer anschließend ausführen müssen. Zwar werden im Vitalis Gesundheitsstudio auch Kurse wie Zumba, Yoga, Step und Bokwa angeboten, "dafür brauchen die Kursleiter dann aber noch eine zusätzliche Qualifikation", sagt Carmen Rütten. Weil Delic einen kaufmännischen Beruf lernt, muss er zwischendurch auch Büroarbeiten übernehmen. "Marketing oder Mitgliederverwaltung gehören dazu", sagt er. Meistens ist der 25-Jährige aber im Studio tätig.

die berufsschule In der Schule lernt der angehende Sport- und Fitnesskaufmann unter anderem Diagnosen mit entsprechenden Trainingsplänen zu erstellen. Außerdem stehen Ernährungswissenschaften auf dem Stundenplan.

die Zukunft Zunächst will Tomislav Delic seine Abschlussprüfung im Frühling bestehen. Dann hofft er natürlich auf eine Übernahme im Vitalis Gesundheitszentrum. "Das ist bei uns prinzipiell auch möglich, wenn es zwischen Lehrling und Team passt", sagt Carmen Rütten. Weiterbildungsmöglichkeiten hat der 25-Jährige einige. "Ein Studium in Sportmanagement oder Fitnessökonomie könnte ich mir vorstellen", sagt er.

(esc)
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