Düsseldorf Gnadenbrot für OSD-Hund

Düsseldorf · Nachdem sein Hundeführer in Pension ging, steckte das Ordnungsamt Schutzhund Arno ins Tierheim. Tierfreund Lothar Bäsken nahm sich nun des Hundes an und gibt ihm auf seine alten Tage ein neues Zuhause.

 Lother Bäsken nahm Schutzhund Arno zu sich, damit er nach 11 Jahren Dienst für das Ordnungsamt nicht ins Tierheim muss.

Lother Bäsken nahm Schutzhund Arno zu sich, damit er nach 11 Jahren Dienst für das Ordnungsamt nicht ins Tierheim muss.

Foto: Andreas Woitschützke

Lothar Bäsken, Mitglied im Deutschen Verein für Schutz- und Gebrauchshunde, ist sichtlich empört. Da diente Schäferhund Arno elf Jahre treu dem Düsseldorfer Ordnungsamt und wird dann einfach ins Tierheim abgeschoben. Als ihm eine Bekannte davon erzählte, habe er sofort handeln müssen und holte den Hund zu sich. Das Verhalten des Ordnungsamtes sei skandalös, sagt Bäsken.

Dieses stand, als Arnos ehemaliger Hundeführer Jürgen Lander in Pension ging, vor der Frage: Wohin mit dem Tier? In einem solchen Fall gibt es keine gängige Regel. Normalerweise nehmen die Hundeführer die Tiere mit in Pension und bekommen dafür vom Ordnungsamt Futter- und Tierarztkosten erstattet, doch Lander entschied, sich nicht weiter um Arno zu kümmern.

Das Ordnungsamt wusste nicht, wohin mit dem Tier. "Es war bisher immer so, dass die Hundehalter den Hund auch mitgenommen haben. So eine Situation hatten wir zuvor noch nicht", sagt Michael Zimmermann, Leiter des Ordnungsamtes. Zwei Mitarbeiter erklärten sich daraufhin bereit, sich für die übliche Kostenerstattung gemeinsam in der behördlichen Zwingeranlage um den Hund zu kümmern.

Das Ordnungsamt beschloss aber doch, den Hund in ein Tierheim zu bringen: "Dort kann man ihn besser zuverlässig versorgen, als es die berufstätigen Mitarbeitern des OSD leisten können." Tierheim als beste Lösung? Bäsken hält das für vorgeschoben: "Ich denke, dem Ordnungsamt ging es dabei aber nur um das Geld. Sie hatten schlicht keine Lust, weiterhin für einen mittlerweile für sie nutzlosen Hund zu zahlen."

Außerdem seien Schutzhunde viel schwerer zu handhaben, als normale Hunde, denn sie würden ja darauf trainiert nach vorne zu gehen und anzugreifen. Würde ein so alter Hund wie Arno überhaupt noch vermittelt, dann würde das Ordnungsamt unnötig Menschen einer Gefahr aussetzen. Zimmermann kann "nicht verstehen, wieso Arno schwerer zu vermitteln sein soll. Das Tierheim ist schließlich auf Vermittlungen von Hunden spezialisiert."

Anders als die Hunde des OSD leben Polizeihunde bei ihren zweibeinigen Kollegen. Gehen die in Pension, bekommt der Hund entweder einen neuen Partner. Oder geht — je nach Alter — mit in den Ruhestand. Und selbst wenn das nicht ginge, würde die Staffel schon dafür sorgen, den Hund unterzubringen, heißt es bei den Polizeihundeführern. "Undenkbar, einen unserer Hunde ins Heim zu geben."

Lothar Bäsken kennt sich mit schwierigen Hunden aus: "Ich bin mir sicher, dass ich Arno ein gutes Zuhause bieten kann", sagt der Hundefreund überzeugt.

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