Kolumne Streit zwischen Fortuna und Stadt Düsseldorf Fortuna Düsseldorf produziert Eigentore im Streit um Arena-Vermarktung

Düsseldorf · Der Aufsteiger schießt im Vermarktungsstreit um die Arena übers Ziel hinaus. In seiner Kolumne erläutert unser Autor, warum der Fußball-Erstligist nicht ganz sauber argumentiert.

 So könnte die Merkur Spielarena in Düsseldorf aussehen.

So könnte die Merkur Spielarena in Düsseldorf aussehen.

Foto: Wikipedia/Johann H. Addicks

Das wird ein lebendiges Spitzengespräch am 9. August im Rathaus. Wie viele andere waren auch Vertreter der Fortuna-Chefetage vom neuen Namen für die Arena nicht begeistert. Eigentlich träumt der Verein seit Jahren von einer Präsenz auf seiner Heimspielstätte. Das F95-Logo neben der lachenden Sonne und dem Namenszug Merkur ­Spielarena aber stellt keine verlockende Vorstellung dar. Stattdessen war „Home of Fortuna“ als Schriftzug im Gespräch. Selbst den zog Fortuna zurück. Hintergrund sind Differenzen bei der Arena-Vermarktung, bei der Fortuna größere Stücke vom Kuchen abhaben möchte.

Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Darauf hat der Verein keinen Anspruch. Die Arena gehört der Stadt, sie will sie entschulden und deswegen möglichst hohe Einnahmen für die Abzahlung der Kredite erzielen. Zur Wahrheit gehört aber ebenso: Fortuna hat auch der Stadt zusätzliche Einnahmen beschert, weil sie im vorigen Jahr Logen vermarktet hat, die die Stadt nicht an den Mann bekam.

Bei der städtischen Veranstaltungstochter D.Live, die auch für die Arena verantwortlich ist, droht nun die Stimmung gegenüber Fortuna zu kippen. In ihren Augen leitet der Fußball-Klub aus Zugeständnissen neue Ansprüche ab. Teils werde auch mit falschen Behauptungen gearbeitet, etwa beim Thema Namenssponsoring. Hintergrund: Fortuna Düsseldorf hätte einen siebenstelligen Betrag einnehmen können, wenn sie selbst den Vertrag mit der Gauselmann-Gruppe (sie zahlt 3,75 Millionen Euro im Jahr) abgeschlossen hätte.

 Die Rheinbahn rüstet bereits um und ändert auf ihren Haltestellen der Stadtbahnlinie U78 den Namen des Stadions in „Merkur Spiel-Arena“.

Die Rheinbahn rüstet bereits um und ändert auf ihren Haltestellen der Stadtbahnlinie U78 den Namen des Stadions in „Merkur Spiel-Arena“.

Foto: Bernd Linden

Fortuna hat ausgeführt, sie habe diesen Abschluss wegen der Vorgaben der Stadt nicht machen können. Das weist D-Live zurück. Im Vertrag steht nach Informationen unserer Redaktion, dass der Namenssponsor „über eine Reputation“ verfügen muss, „die durch die Einräumung des Namensrechtes in keiner Weise zu einer negativen Außenwirkung“ für Arena oder Stadt führt. Jeden Vorschlag hätte man besprechen können, sagt D.Live-Chef Brill, Fortuna sei mit nichts gekommen.

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