Düsseldorf Feuerwehr: Waldbrandgefahr weiter hoch

Düsseldorf · In den vergangenen zwei Wochen hat die Wehr schon 16 Bodenfeuer gelöscht. Das Land setzte die Warnstufe herab.

 In diesem Jahr musste die Feuerwehr bsialng einen Waldbrand löschen. Im Mai 2007 brannte städtischer Wald wie hier in Gerresheim neun Mal.

In diesem Jahr musste die Feuerwehr bsialng einen Waldbrand löschen. Im Mai 2007 brannte städtischer Wald wie hier in Gerresheim neun Mal.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Ein paar Regentropfen sind seit Dienstag in Düsseldorf gefallen, und das auch nicht überall. Von Entwarnung könne also keine Rede sein, sagt Feuerwehrsprecher Heinz Engels. Dass das Land die Wald- und Wiesenbrandgefahr am Mittwoch von Stufe 4 (hohe Gefahr) auf 3 (mittlere Gefahr) zurücksetzte, kann er nicht nachvollziehen. "Jeder kleine Funke ist bei der aktuellen Witterung im wahrsten Sinn des Wortes brandgefährlich."

Seit dem 13. Juli hat die Feuerwehr schon mehr als 16 — zum Glück nur kleine — Bodenfeuer gelöscht, zuletzt Mittwochmorgen, als ein Lagerfeuer in Eller plötzlich wieder aufflammte. Im gesamten Jahr 2012 war die Feuerwehr zu 85 solchen Bodenfeuern ausgerückt, in diesem Jahr sind es schon jetzt 82 Einsätze gewesen. Die können nicht nur durch achtlos weggeworfene, glimmende Zigarettenkippen verursacht werden. Engels warnt auch davor, Flaschen irgendwo liegenzulassen. Das ist nicht nur ein Verstoß gegen die Umweltvorschriften: "Flaschen und Ähnliches wirken wie ein Brennglas, können binnen kürzester Zeit eine Wiese in Brand setzen", sagt Engels.

Lager- und Grillfeuer müssen unbedingt vollständig gelöscht werden, bevor man sie verlässt, am besten mit Wasser — die Restglut bloß mit Sand abzudecken, kann gefährlich werden. Nicht nur für die Umgebung, sondern schlimmstenfalls auch für barfußlaufende Spaziergänger, die sich schwer verletzen können (siehe Kasten).

Im Wald ist offenes Feuer laut Landesforstgesetz ohnehin verboten, und damit ist vom 1. März bis 31. Oktober auch das Rauchen in Wäldern untersagt. Das Verbot gilt auch für Liegewiesen und Spielplätze im Forstbereich. Wer dagegen verstößt, kann nicht nur für dadurch verursachte Schäden in Regress genommen werden: Bei einem Verstoß gegen die Verbote drohen Bußgelder von bis zu 25 000 Euro.

Die Forstverwaltung fordert derzeit nicht nur zur strikten Einhaltung des Rauch- und Grillverbots im Wald auf, sondern rät Spaziergängern auch dringend, ausschließlich befestigte Waldwege zu benutzen, um fahrlässige Brandstiftungen zu vermeiden. Auch sollten Kinder über die aktuelle Gefahrenlage informiert und über richtige Verhaltensweisen aufgeklärt werden. Dazu gehört auch: Bei Anzeichen eines Brandes die Feuerwehr über 112 alarmieren.

Weil — mit Ausnahme vom Aaper Wald — in den Waldgebieten die Wasserversorgung nicht eben gut ist, hat die Berufsfeuerwehr an fünf strategisch wichtigen Standorten Tanklöschfahrzeuge postiert, die für den ersten Angriff schon mal mit knapp 3000 Litern Wasser anrücken können. Wo das nicht reicht, "richten wir notfalls einen Pendelverkehr ein", so Engels.

In diesem Sommer waren die Waldbrand-Fahrzeuge noch nicht oft gefordert. Die meisten der Bodenfeuer hatten Feuerwehrleute schon nach kurzer Zeit mit "Kleinlöschgeräten" im Griff, so auch das in Eller und ein Böschungsbrand am Montagabend an der Prinz-Georg-Straße.

(RP)
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