Serie: Das sind Düsseldorfs Gärten Ein schmales Stück Hinterhof-Idylle

Düsseldorf · In Düsseltal haben sich Jeannie und Michael Ringel eine grüne Oase mit vielen Rosen und Stauden geschaffen. Dabei legen sie auch großen Wert auf Nachhaltigkeit.

 Jeannie und Michael Ringel mit ihrer Hündin am Fuß der Treppe zur Terrasse.

Jeannie und Michael Ringel mit ihrer Hündin am Fuß der Treppe zur Terrasse.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Wenn das Tor geschlossen ist, ahnt niemand, das sich dahinter nicht nur das Haus und die Bilderrahmenwerkstatt verbergen, sondern auch der Garten von Jeannie und Michael Ringel. Ins Auge fallen jetzt, wie in vielen Gärten, die üppig blühenden Dahlien. „Unser Hinterhof ist vor allem im Frühjahr am schönsten“, sagte Jeannie Ringel – dann würden die meisten Pflanzen blühen.

Im Frühling ziehen vor allem die unterschiedlichen Rosensorten die Blicke auf sich. Rund 25 hat das Paar angesammelt, darunter auch Duftrosen. Teilweise klettern die Rosen in einer großen Hecke nahe der Treppe zur großzügigen Terrasse an der Wand und Hausfassade hinauf. „Jeannie hat den grünen Daumen hier in der Familie“, erzählt Michael Ringel. Sie sei dafür verantwortlich, wie es im Garten aussieht und welche Arten zum Einsatz kommen. „Das meiste sind Stauden“, erklärt Jeannie. Einige wenige Pflanzen wie Tomaten oder früher auch mal Beeren gibt es. „Zum Naschen zwischendurch“, sagt sie lächelnd. Als Nutzgarten jedoch sei der Hinterhof-Garten nie gedacht gewesen.

Hochwachsende Pflanzen versperren für die meisten Nachbarn den direkten Blick auf die Terrasse. Allerdings sei man gerade dabei, den Bambus wieder zu entfernen. „Der drückt uns die Mauern auf, da müssen wir aufpassen“, sagt Michael Ringel. Beim Umbau des lang gestreckten Hauses seien viele Ziegel übrig geblieben. Die stecken jetzt in der gemauerten Umrandung der rund 26 Quadratmeter großen Terrasse. „Die Besonderheit an der Mauer ist, dass sie doppelwandig ist“, erklärt er. Die Zwischenräume seien mit rund 22 Kubikmeter Erde gefüllt und bieten den Pflanzen so genügend Platz für ihre Wurzeln. In den einzelnen Segmenten sind jeweils Drainagen eingelassen, um Staunässe zu vermeiden.

Oberlichter für die Werkstatt darunter wurden bewusst wie das gläserne Dach von kleinen Gewächshäusern gestaltet. Bei ihren Pflanzen achtet Familie Ringel auch darauf, dass es genügend Futter für Bienen und andere Insekten gibt. Ein Insektenhotel bietet außerdem Unterschlupf für die Tiere. Einige Kräuter wachsen neben den Zierpflanzen auf der Terrasse. Mit einem Bewässerungssystem versuchen sie, die Urlaubszeit zu überbrücken, sonst springen aber auch Freunde zur Versorgung der Pflanzen ein.

Immer mal wieder findet Jeannie Ringel neue Sorten und Ableger, die sie einpflanzt und dem Garten so ein neues Element hinzufügt, kleine Dekorationen und Sitzplätze komplettieren das Bild. Heraus kommt ein Sammelsurium an unterschiedlichen Pflanzen, die auch für die Nachbarn einen grünen Ausblick inmitten des städtischen Hinterhofbildes bieten.

Insgesamt gehe es auch viel um Nachhaltigkeit, meint Michael Ringel. Je mehr Grün, desto kühler wird es in der Umgebung, desto bessere Luft gebe es und schön aussehen tue es noch zusätzlich. „Würden mehr Menschen auch auf ihren Balkonen oder in ihren Hinterhöfen mehr Pflanzen haben, wäre das ein guter Schritt“, findet er. Und auch wenn ein Garten – ganz gleich ob wie hier vor allem in Blumentöpfen auf der Terrasse verteilt oder regulär – viel Arbeit bereite, lohne diese sich doch. „Wir haben uns hier unsere grüne Oase geschaffen“, findet das Ehepaar.

Weitere Fotos aus den Gärten dieser Serie finden Sie bei rp-online.de

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