Düsseldorfer OB in Chongqing Geisel will neue Kooperationen mit China

Der Oberbürgermeister reiste in die Partnerstadt Chongqing, um Wirtschaftskontakte zu pflegen und neue aufzubauen. Vor Ort sprach er auch mit chinesischen Medien – unsere Redaktion war per Liveschaltung dabei.

 Oberbürgermeister Thomas Geisel mit dem Geschäftsführer der Chongqing Daily, Guan Hong, nach dem Interview mit chinesischen Medienvertretern

Oberbürgermeister Thomas Geisel mit dem Geschäftsführer der Chongqing Daily, Guan Hong, nach dem Interview mit chinesischen Medienvertretern

Foto: Stadt Düsseldorf

Oberbürgermeister Thomas Geisel besucht die 8000 Kilometer entfernte Partnerstadt Chongqing und hat  zum Auftakt vor allem Themen wie moderne Mobilität und Start-ups in den Fokus genommen. 

„Wir wollen bestehende gute Beziehungen vertiefen und neue Kooperationen aufbauen“, hat er für die Reise angekündigt. Am Dienstag besuchte er die Redaktion der Chongqing Daily und beantwortete die Fragen der dortigen Journalisten. Unsere Redaktion war per Video-Schaltung live dabei.

Neue Seidenstraße
Das Infrastrukturprojekt, das ofiziell den Titel Belt and Road Initiative (BRI) trägt, soll China mit dem Westen verbinden und die Handelsbeziehungen voranbringen. Die Journalisten aus Chongqing interessieren sich für die Frage, welche Rolle ihre Stadt und Düsseldorf dabei gemeinsam spielen können. „Ich denke, dass die Belt and Road Intitiative die Verbindung zwischen Chongqing und Düsseldorf stärkt“, sagt Geisel: „Sie bringt den Handel voran, und Düsseldorf hat schon immer vom internationalen Handel profitiert und viele Direktinvestitionen angeregt.“ Auch die gesamte Rhein-Ruhr-Region habe Vorteile durch die Verbindung. Die BRI hat ihren Endpunkt in der Nachbarstadt Duisburg.

Mobilität
Die Partnerstadt ist mit einer Fläche von 82.403 Quadratkilometern fast so groß wie Österreich und ungleich größer als Düsseldorf; die Einwohnerzahl beträgt mehr als 32 Millionen. „Trotzdem sehen sich beide Städte in einiger Hinsicht ähnlichen Herausforderungen gegenüber“, sagt Thomas Geisel.

Das gelte besonders bei Themen wie Luftverschmutzung und moderne Mobilität: „Wir wollen möglichst weitgehend emissionsfreie und gleichzeitig zuverlässige Systeme, und das ist hier nicht anders. Ich denke, dass wir auch ähnliche Strategien verfolgen.“ Elektromobilität sei in Chongqing wie in Düsseldorf ein großes Thema – in China sei man dabei partiell schon weiter fortgeschritten.

Unter anderem trafen Geisel und seine Delegation sich auch mit Vertretern der Xinzhu GmbH aus Chengdu, die unter anderem Schienenfahrzeuge, Schwebebahnen und E-Busse herstellt und Städte weltweit damit beliefert. Das Unternehmen hat seit einigen Jahren auch ein kleines Büro in der Landeshauptstadt und plant aktuell den Bau eines Forschungs- und Entwicklungszentrums in Deutschland. Die Stadt Düsseldorf wird sich darum bemühen, als Konkurrent gilt Nürnberg.

Start-ups
Geisel traf bei der Reise auch mit seinem Amtskollegen Tang Liangzhi aus Chongqing zusammen. Dieser habe sich sehr dafür interessiert, wie Düsseldorf Start-ups mit etablierten Unternehmen zusammenbringe, sagte Geisel. „Er hat die Herausforderung, diese bislang stark von der Schwerindustrie geprägte Stadt zu modernisieren“, sagte Geisel. Er kann sich vorstellen, dass junge Unternehmen aus beiden Städten künftig zusammentreffen, um sich auszutauschen. 

Tang will nach Angaben der Stadt gerne einen Gegenbesuch machen: „Ich will bei meinem Besuch in Düsseldorf unbedingt sehen, was Start-up-Unternehmen dort leisten und wie sie von der Stadt Düsseldorf unterstützt werden“, sagte er. Als Termin für die Reise nach Düsseldorf hat Geisel die Startup-Woche im nächsten Juni vorgeschlagen.

Weiteres Programm
An diesem Mittwoch will Geisel Shenzhen besuchen, das als eines der wichtigsten Zentren für Innovationsunternehmen in China gilt. Der Besuch dient laut Stadt der Vertiefung und dem Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen. Schon jetzt sind Firmen aus Shenzhen nach denen aus Tokio und London die drittgrößten ausländischen Arbeitgeber in Düsseldorf. Geisel wird bei einem Workshop rund 50 Vertreter chinesischer Firmen begrüßen, die an einer Ansiedlung in Düsseldorf interessiert sind. Auch bereits in der Landeshauptstadt vertretene Firmen wie Huawei werden dabei sein.

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