Neu-Düsseldorferin Bahar Kizil Gibt es ein Comeback von Monrose?

Düsseldorf · Mit gleich zwei Projekten will die Ex-Monrose-Sängerin Bahar Kizil wieder durchstarten. Dabei hatte sie eigentlich schon mit ihrer Musikkarriere abgeschlossen. Auch ein Comeback von Monrose schließt sie nicht aus. Unter einer Bedingung.

 Vor eineinhalb Jahren ist Bahar Kizil nach Unterbilk gezogen und genießt dort die Nähe zur Natur.

Vor eineinhalb Jahren ist Bahar Kizil nach Unterbilk gezogen und genießt dort die Nähe zur Natur.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Eigentlich hatte sich Bahar Kizil längst von ihren musikalischen Ambitionen verabschiedet. Denn mit dem Ergebnis ihres Soloalbums, das sie 2016 veröffentlicht hatte, war sie nicht zufrieden. „Ich hatte die Musik damals abgehakt“, erzählt sie. Doch dann kam ein ehemaliger Manager und überzeugte das Ex-Monrose-Mitglied dazu, es doch noch einmal zu wagen. Und so nahm Bahar wieder das Mikro in die Hand. Aktuell ist sie nicht nur solo unterwegs, sondern auch als Teil der Band Traumfrequenz. Dabei genießt die Neu-Düsseldorferin, die vor rund eineinhalb Jahren nach Unterbilk gezogen ist, ohne Druck an ihrer Musik arbeiten zu können: „Ich habe mir einiges vorgenommen.“

Ende 2006 wurde die damals 17-Jährige über Nacht zum Popstar. Zusammen mit Mandy Capristo und Senna Gammour gewann sie die Castingshow „Popstars“ bei Prosieben. Es folgten vier erfolgreiche, aber auch sehr intensive Jahre, bevor die Mitglieder ab Ende 2010 getrennte Wege gingen. „Es war eine tolle Zeit, aber die Trennung war damals wichtig für mich.“ Während sie Mandy immer noch häufig treffe, habe sie mit Senna mittlerweile nur noch wenig Kontakt.

Ein Comeback der Girlband schließt sie jedoch nicht aus. „Es würde voraussetzen, dass wir alle an einem Strang ziehen.“ Das sei momentan jedoch nicht der Fall. Ausschließen will Bahar eine Rückkehr der Erfolgsband aber nicht.

Die Trennung der Girlgroup liegt bereits mehr als acht Jahre zurück. Die Zeit danach war für die Sängerin vor allem eine Phase der Sinnsuche. Diese begann zunächst auf der Schulbank. „Ich wollte immer mein Abitur nachholen.“ Denn durch ihren Sieg bei Popstars hatte die damals 17-Jährige die Schule ohne Abschluss verlassen. Anschließend studierte sie Marketing und jobbte als Werkstudentin in Agenturen oder als Kellnerin in Restaurants. Ein Weltenwechsel für den Popstar, der Bahar jedoch nicht störte. „Mir war immer klar, dass ich das für mich mache.“

Angebote für Realityshows gab es viele, die Möglichkeit, schnelles Geld zu machen, wäre da gewesen. Doch ist nichts für die Sängerin. „Ich sehe mich nicht als Promi, sondern als Künstlerin.“ Einzig für die RTL-Show „Dance Dance Dance“ änderte sie ihre Meinung. „Ich tanze, seitdem ich ein Kind bin“, erzählt sie. Und so belegte sie mit Ex-No-Angel Sandy Mölling den zweiten Platz in der Show. Nach dem Willen der 30-Jährigen nicht ihr letztes Gastspiel auf der Tanzfläche. „Ich würde gerne einmal zu Let’s Dance“, verrät sie.

Seit dem vergangenen Jahr wohnt sie in Unterbilk, genießt dort die Nähe zur Natur und ist ein großer Fan der rheinischen Lebensart geworden. Von dort aus will sie nun auch wieder musikalisch durchstarten. Vor wenigen Wochen hat sie für ihre aktuelle Single „C’est ma vie“ ein Video in Köln gedreht. Alles in Eigenregie, ein Unterschied zu ihren Zeiten bei Monrose, wo sich ein großes Team um jedes Detail kümmerte. Doch für Bahar bedeutet das vor allem eine große künstlerische Freiheit, da sie nun alle Fäden in der Hand hält. Ihren Stil beschreibt sie als Pop mit urbanen Einflüssen. Im Verlauf des Jahres sollen noch weitere Singles folgen.

Doch in der Zukunft würde sich gerne auch mal auf einem anderen Terrain ausprobieren: „Eins meiner Ziele ist es, einmal Songs auf Türkisch zu veröffentlichen.“ Denn in der Heimat ihrer Eltern ist die Sängerin noch ein unbeschriebenes Blatt, was sie sehr reizt. Und dann wäre da noch ein anderes Projekt, auf das sie Lust hat: der Eurovision Song Contest. 2007 scheiterte Monrose im deutschen Vorentscheid. Dennoch bleibt es für sie ein Wunsch, irgendwann einmal auf der wohl größten Musikbühne des Kontinents aufzutreten. Doch selbst wenn das nichts wird, hat die Wahl-Unterbilkerin mit ihren Musikprojekten genug zu tun.

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