Düsseldorf Mit dem „Teilen-Ticker“ Menschen in Not helfen

Düsseldorf · „Düsseldorf teilt“ hat eine neue Aktion gestartet. Zum Vorstand des Vereins gehört Rüdiger Goll, dessen Leben sich durch eine Krankheit veränderte.

Rüdiger Goll ist Vorstandsvorsitzender von „Düsseldorf teilt“. Der Verein hat einen „Teilen-Ticker“ ins Leben gerufen.

Rüdiger Goll ist Vorstandsvorsitzender von „Düsseldorf teilt“. Der Verein hat einen „Teilen-Ticker“ ins Leben gerufen.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Es ist das Jahr 1990, als Rüdiger Goll beim Laufen feststellt, dass er die Kontrolle über sein linkes Bein verliert. Goll ist damals sportlich aktiv, läuft in seiner Freizeit Marathons. Nach seinem BWL-Studium arbeitet er als Bänker. Heute sitzt der 67-Jährige im Rollstuhl. Er hat eine Operation überlebt, die als lebensgefährlich galt. Er führt ein eigenes Unternehmen. Und er engagiert sich in der Landeshauptstadt. So gehört er zum Vorstand des Vereins „Düsseldorf teilt“, der nun den „Teilen-Ticker“ veröffentlicht hat.

„Meine Tage waren gezählt“, sagt Goll über die Zeit nach seiner Diagnose. Woran der Mitte-30-Jährige leidet, wissen viele Ärzte zunächst nicht. Goll landet schließlich bei einer selbst ernannten Wunderheilerin in der Schweiz. „Ich bin nicht spirituell“, sagt der Geschäftsmann. „Aber in so einer Situation greift man nach jedem Strohhalm.“ Und tatsächlich: Die Frau kann ihm zwar nicht wirklich helfen, aber sie erklärt Goll, dass seine Aura am Hinterkopf zerstört sei. Damit gibt sie einen entscheidenden Hinweis. In einem Kernspintomografen stellen Ärzte fest, dass kleine Tumore an Golls oberer Wirbelsäule sitzen. Nach Einschätzung der Mediziner sind sie nicht operabel.

Goll gelangt in Behandlung des angesehenen Neurochirurgen Madjid Samii in Hannover. Auch Samii hat wenig Hoffnung, dass Goll die Krankheit überlebt. Er operiert ihn dennoch – mehr als 14 Stunden lang. „Als ich aufwachte, war ich nur der Kopf, sonst war da nichts“, sagt Goll. Sein Verstand ist klar. Aber auch nach langem Krankenhaus- und Reha-Aufenthalt steht fest, dass er linksseitig gelähmt bleibt. Dankbar, dass er am Leben ist, widmet sich der Vater einer Tochter verstärkt karitativer Arbeit. Beruflich hatte er bereits kurz vor der Diagnose sein Unternehmen „Industrie Consult International“ gegründet, dessen Geschäftsführer er heute noch ist. Goll ist zudem Mitgründer des Wirtschaftsclubs Düsseldorf und war lange für seine Stiftung Allianz der Hoffnung im Einsatz.

Kurz vor Beginn der Corona-Pandemie wird der Verein „Düsseldorf teilt“ gegründet. Dieser unterstützt Menschen in Not und andere karitativ tätige Organisationen. Als neueste Aktion hat der Verein mit Sitz an der Kittelbachstraße in Kaiserswerth den „Teilen-Ticker“ freigeschaltet. Über diesen können Düsseldorfer gezielt für Projekte verschiedener Vereine spenden. Zu finden ist der Ticker unter duesseldorf-teilt.de.

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