Werner M. Dornscheidt Chef der Messe verdient 507.043 Euro

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Messe GmbH ist vorbildlich – nicht nur, weil sie international so gut aufgestellt ist, dass sich ihr Ergebnis auch in Krisenjahren sehen lassen kann. Sie sorgt auch für mehr Transparenz als andere Messe-Gesellschaften in Deutschland.

Die Düsseldorfer Messe GmbH ist vorbildlich — nicht nur, weil sie international so gut aufgestellt ist, dass sich ihr Ergebnis auch in Krisenjahren sehen lassen kann. Sie sorgt auch für mehr Transparenz als andere Messe-Gesellschaften in Deutschland.

Im Jahresabschlussbericht 2010 werden im Bundesanzeiger die Bezüge aller Mitglieder der Geschäftsführung einzeln aufgeführt, ebenso die Bezüge der Aufsichtsratsmitglieder. In den Berichten der Mitbewerber Köln, Leipzig oder Nürnberg werden die Bezüge aller Geschäftsführer nur als Gesamtsumme aufgelistet. Auch bei den Kontrollgremien wird nur eine Gesamtsumme aufgeführt. Welcher Aufsichtsrat wie viel bekommt, ist nicht zu erkennen.

Anders im Düsseldorfer Bericht: Dem ist zu entnehmen, dass der Vorsitzende der Geschäftsführung, Werner M. Dornscheidt, 2010 Bezüge in Höhe von 507 043 Euro erhalten hat, die restlichen Geschäftsführer erhielten je nach Position und Betriebszugehörigkeit zwischen 105 649 und 367 491 Euro. Im vergangenen Jahr hatte es wegen Ausscheidens aus Altersgründen zwei Wechsel in der Messe-Geschäftsführung gegeben.

Im Gegensatz zu anderen Messe-Chefs kann Dornscheidt 2010 ein finanziell erfolgreiches Jahr vorweisen, obwohl es turnusbedingt (manche Messen finden nur alle drei oder vier Jahre statt) nicht zu den umsatzstärksten gehörte: Es wurde ein Umsatz von 272 Millionen Euro erzielt mit einem Überschuss von fast acht Millionen Euro. Im turnus- und krisenbedingt schwachen Jahr 2009 hatte der Umsatz 84 Millionen Euro betragen, bei einem Jahresfehlbetrag von 27 Millionen Euro.

Die Messe gehört zu 56,5 Prozent direkt der Stadt, 20 weitere Prozent hält die Stadttochter IDR. Das Land besitzt 20 Prozent, IHK und Handwerkskammer halten jeweils 1,75 Prozent. Seitdem das "Gesetz zur Schaffung von mehr Transparenz in öffentlichen Unternehmen" 2009 in NRW in Kraft trat, müssen die Bezüge der Geschäftsführung solcher Firmen im Bundesanzeiger veröffentlicht werden.

(RP/jco)
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