Sitz des Verwaltungsgerichts Sanierung des Stahlhofs beendet

Düsseldorf · Mit einem Festakt feiert das Verwaltungsgericht, das in dem repräsentativen Gebäude seinen Sitz hat, das Ende der vierjährigen Restaurierung. 14 Millionen Euro wurden in den "Stahlhof" investiert, um das Haus für die Stadt Düsseldorf und für die Justiz wieder strahlen zu lassen.

 Die Bilder im großzügigen Treppenhaus erinnern mit ihren Bildern aus der Welt der Industrie an die Geschichte des Gebäudes.

Die Bilder im großzügigen Treppenhaus erinnern mit ihren Bildern aus der Welt der Industrie an die Geschichte des Gebäudes.

Foto: Bretz, Andreas

Die Schönheit des restaurierten Alten Stahlhofs nutzt der Justiz. Denn die Mitarbeiter des Verwaltungsgerichtes, das in dem Gebäude an der Bastionstraße seit 40 Jahren seinen Sitz hat, "finden es schön, in einem solch architektonisch ansprechenden Gebäude zu arbeiten", sagte der Präsident des Verwaltungsgerichts, Andreas Heusch, beim Festakt zum Abschluss der vier Jahre langen Sanierung. Und Nordrhein-Westfalens Justizminister Thomas Kutschaty nannte in seiner Ansprache "die würdige Repräsentanz der Justiz in diesem Gebäude beeindruckend".

 Die Fassade des alten Stahlhofs wurde gesäubert und ausgebessert, das Dach mit den farbigen Schindeln saniert.

Die Fassade des alten Stahlhofs wurde gesäubert und ausgebessert, das Dach mit den farbigen Schindeln saniert.

Foto: Bretz, Andreas

Dieser Eindruck beruht auf dem Glanz und der prunkvollen Ausstattung, auf die der Stahlwerk-Verband in dem 1908 eröffneten Verwaltungssitz Wert legte. Der vom damaligen städtischen Beigeordneten und Architekten Johannes Radke entworfene Bau sollte den Stellenwert des Industrieverbandes deutlich machen. Viele Schönheiten, die im Lauf der Jahrzehnte in Vergessenheit geraten waren, wurden bei der Sanierung wiederentdeckt oder wiederhergestellt.

Innenhof dient der Justiz

Die Fassade beispielsweise wurde mit Sandstrahl komplett gereinigt, fehlende Stücke des Ornaments wurden ergänzt, die farbigen Dachziegel des Daches mit der Stahlkonstruktion ergänzt. Und im Inneren wurden Zug um Zug die Zimmer modernisiert und zuletzt der glasüberdachte Innenhof völlig neu nach altem Vorbild gestaltet.

Der hat seine Bewährungsprobe für die Justiz schon bestanden, als im Mai dieses Jahres dort schon die Anhörung für die CO-Pipeline stattfand. "Damals hat Regierungspräsidentin Anne Lütkes bereits einen Eindruck von der Schönheit erhalten", sagte Heusch, als er sie als Ehrengast neben dem Präsidenten des Oberverwaltungsgerichtes, Michael Bertrams, Oberbürgermeister Dirk Elbers, dem Landtagsabgeordneten Harald Giebels (CDU), Robert Orth (FDP) und Stefan Engstfeld (Grüne) sowie Vertretern der Justizbehörden begrüßte.

Bei der Sanierung haben die Mitarbeiter des Bau- und Liegenschaftsbetriebs (BLB), unter dessen Regie die 14 Millionen Euro teure Sanierung lief, "ihren Werkstolz beachtet und trotz Beachtung der Wirtschaftlichkeit die architektonische und baufachliche Leistung berücksichtigt", erklärte BLB-Chef Rolf Krähmer. So sei der Stahlhof als Schmuckstück für die Stadt Düsseldorf und für die Justiz erhalten geblieben.

Das Ziel war nur durch die enge Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsgericht zu erreichen. "Es war ein Kraftakt, in acht Bauabschnitten bei vollem Betrieb des Gerichtes die Sanierung zu organisieren", berichtete Richter Patrick Schauenburg, der für die Koordination zuständig war. Richter und Mitarbeiter mussten im Inneren immer wieder umziehen. Entlohnt für die Mühen wurden die Sanierer durch unerwartete Entdeckungen, "beispielsweise die Bogenlampe über dem Hauptportal, die keiner unter den quadratischen Öffnungen vermutet hatte", so Schauenburg. Er freut sich, dass die Taubenplage beendet ist. "Denn eine Eule nistet offensichtlich im Turm des Stahlhofs und vertreibt die Tauben", sagte Schauenburg. Etwas Besseres als die Hilfe der Eule sei kaum denkbar. Denn der Vogel der Weisheit passe zu einem Gericht.

(RP/jco)
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