701 in Düsseldorf Bahnanschluss für ISS Dome rückt näher

Düsseldorf · Seit Jahren bemühen sich Stadt und Rheinbahn um die Strecke hin zum Stadion an der Theodorstraße in Rath. Für ein Grundstück muss nun noch mit einem Nutzer eine Einigung her – dann kann der Bau beginnen, der 2015 fertig sein soll.

Seit Jahren bemühen sich Stadt und Rheinbahn um die Strecke hin zum Stadion an der Theodorstraße in Rath. Für ein Grundstück muss nun noch mit einem Nutzer eine Einigung her — dann kann der Bau beginnen, der 2015 fertig sein soll.

Nach einem Hickhack über mehrere Jahre scheint sich nun eine Lösung für die Anbindung des ISS Dome an das Netz der Rheinbahn mit der Straßenbahnlinie 701 abzuzeichnen: Letzte Fragen werden bald geklärt, sagte gestern Baudezernent Gregor Bonin.

Es geht um Teile eines Grundstücks, das man für den Weiterbau der Schienen unbedingt braucht. In langen Verhandlungen ist es gelungen, mit dem Eigentümer über einen Kauf einig zu werden. Aber auf diesem Grundstück sitzt als Nutzer ein Sicherheitsunternehmen, das einer Bebauung durch die Rheinbahn für neue Gleise zustimmen muss, weil es unmittelbar tangiert ist. Es geht um einen entsprechenden Bauzaun, aber auch um temporäre Parkplätze während der Bauzeit.

Das jedoch muss der Verkäufer des Grundstücks, eine Versicherungsgesellschaft, mit dem Nutzer auf privatrechtlicher Basis klären, sagte gestern Andreas Hartnigk, Aufsichtsratsvorsitzender der Rheinbahn.

Mit dem Eigentümer des Areals sei man jedoch einig, sagte Bonin, und man sei sicher, dass über den Eigentümer nun auch eine Einigung mit dem Nutzer der Fläche erfolge. Danach hält die Stadt einen Baubeginn innerhalb von zwölf Monaten für möglich, sagte der dafür zuständige Dezernent Stephan Keller. Er wartet mit seinen Fachleuten nur auf die Erlaubnis, loslegen zu dürfen. Diese Entscheidung liegt bei der Bezirksregierung, die aber signalisiert hat, zügig für eine Genehmigung per Planfeststellungsverfahren zu sorgen. "Damit wäre eine lange Story endlich zu Ende", meinte Sylvia Pantel, die zuständige CDU-Ratsherrin. Ihr ist anzumerken, dass sie erst an einen guten Ausgang glaubt, wenn der Notartermin für den Kauf (der trotz Einigung noch aussteht) über die Bühne gegangen ist.

Der Bau der neuen Gleise soll dann nochmals zwölf bis 14 Monate dauern. Die Verlängerung der 701 ist seit Jahren geplant, um die Anbindung der Halle zu verbessern — bis jetzt ist sie nur per Bus oder mit dem Auto erreichbar, was bei großen Veranstaltungen häufig zu Parkplatzproblemen führt. Das gesamte Projekt ist im Haushalt der Stadt mit rund 28 Millionen Euro kalkuliert. Wegen des Umfangs müssen die Arbeiten europaweit ausgeschrieben werden, hieß es gestern im Rathaus.

Derweil entwickelt sich die Theodorstraße weiter. Im Moment entsteht ein Büroneubau des Rohrherstellers Vallourec. In dem Komplex entstehen Büros für 450 Mitarbeiter und ein Forschungszentrum. Gleich 200 Millionen Euro wollte eigentlich der Möbelhausbetreiber Höffner in Rath investieren. Laut Konzept sollten auf 180 000 Quadratmetern zwei Möbelhäuser, ein Bürohaus der Firma Technip, ein Hotel sowie Wohnbauten entstehen. Allerdings hat Konkurrent Schaffrath nebenan auch ein Areal gekauft. Der Inhaber der Firma Höffner hat sich im Streit mit der Stadtspitze mittlerweile nach Neuss verabschiedet, wo er groß neben dem Rheinparkcenter bauen wird. Was mit seinen Flächen in Rath passiert, ist offen.

(RP)
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