Sturmschäden in Düsseldorf Aufräumen und Aufbauen für die Kirmes

Düsseldorf · Noch müssen einige Sturmschäden beseitigt werden, doch die Handwerker und Schausteller sind bereits fleißig für die Rheinkirmes am Aufbauen.

Zerzaust sehen die Rheinwiesen in Oberkassel aus. Dennoch beginnen langsam die Aufbauarbeiten zur größten Kirmes am Rhein.

Zerzaust sehen die Rheinwiesen in Oberkassel aus. Dennoch beginnen langsam die Aufbauarbeiten zur größten Kirmes am Rhein.

Foto: Bretz, Andreas

So ein Kirmesaufbau hat ja immer etwas Surreales. Da stehen seltsame Häuschen einsam herum, die Spaß versprechen. Das "Alpendorf" hat einen Eingang und einen Ausgang, doch ansonsten ist noch nichts zu sehen von Bierbänken, Bretzel- und Leberkäsständen. Abseits scheinen ein paar Buden auf der Wiese abstellt und vergessen worden zu sein. Einige Lkw parken auf dem Gelände, Männer schrauben an einem Zelt herum, große Pakete mit Stangen, Brettern, Fassadenteilen warten noch darauf, ausgepackt zu werden. Immerhin stehen vereinzelt Wohnwagen zusammen. Die heiße Phase des Aufbaus beginnt ja auch erst noch. So soll es erst Ende der Woche richtig losgehen mit dem Aufbau. Bis dahin herrscht noch Tristesse auf Düsseldorfs Festwiese.

In diesem Jahr verstärkt sich der Eindruck jedoch noch, denn schließlich hat das Unwetter namens "Ela" vom 9. Juni auch in Oberkassel seine Spuren hinterlassen. Von den großen Bäumen, die früher auf der Wiese standen und den Kirmesbesuchern an heißen Tagen Schatten spendeten, sind teilweise nur noch Stümpfe da. Haufen von Ästen liegen an den Hängen der Deiche. "Wir können das Gelände inzwischen gefahrlos betreten, da aus verständlichen Gründen aber große Schredder inzwischen Mangelware sind, werden erst von Dienstag an auch diese Überbleibsel gehäckselt", sagt Kirmesarchitekt Thomas König. Er sieht keine Gefahr für den Starttermin des Festes. "Wir hängen lediglich mit der Stromversorgung eine Woche hinterher, doch das bereitet uns keine Kopfschmerzen. Kirmes lebt von Improvisation."

Insgesamt macht das Festgelände — wie die gesamte Stadt — noch einen ziemlich zerzausten Eindruck. Und doch soll hier in knapp drei Wochen jeden Tag die größte Party der Stadt steigen.

Dreiviertel aller Bäume auf den Rheinwiesen sind dem Sturm zum Opfer gefallen. Zwölf Bäume sind gefällt worden. Darunter auch einer, um den zumindest kein Schausteller trauert. "Jetzt können wir den Kettenflieger an der Radschlägerstraße wieder auf seinen alten Platz stellen. Denn mit dem Baum hätte das Fahrgeschäft in die Baumkrone gereicht, und wir hätten einen neuen Platz finden müssen", sagt König.

Für das Gartenamt ist es natürlich nur ein Baum von vielen. Alleine die Feuerwehr hat in den vergangenen zwei Wochen an etwa 4500 solcher Stellen gearbeitet. Die Beseitigung der Sturmschäden im Stadtgebiet wird wohl noch Wochen in Anspruch nehmen, viele Grünanlagen und Spielplätze sind immer noch gefährlich, den Menschen wird empfohlen, weiterhin vorsichtig zu sein und die Absperrungen zu beachten. Auf dem Kirmesplatz hingegen droht keine Gefahr mehr. Arbeit macht hier nur noch der Aufbau.

Peter König von der Füchschen-Brauerei etwa ist im Stress. "Wegen des Unwetters konnten wir zunächst nicht Weitermachen mit dem Aufbau. Wichtig war, dass die Schäden auf dem Platz beseitigt wurden." Gestern erst hat der Gastronom Strom bekommen, auch die Standorte der Buden, Zelte und Fahrgeschäfte auf dem Platz sind wegen der Sturmschäden erst jetzt markiert worden. "Wir bräuchten eigentlich noch einen Monat zum Aufbau", sagt König, doch erfahrungsgemäß wird alles rechtzeitig zum Start der Kirmes am 11. Juli fertig.

(RP)
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