Reaktionen zum Altstadt-Verbot "Endlich hört die Schmuse-Politik auf"

Düsseldorf · Ein Jugendrichter in Düsseldorf hat das erste Altstadt-Verbot gegen einen 19-Jährigen verhängt, weil er Polizisten beleidigt hatte. Viele Altstadt-Besucher begrüßen das harte Urteil, auch wenn sie sich fragen, wie es kontrolliert werden soll.

"Gut so: Respektlosen Pöblern das Handwerk legen"
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Foto: dpa, Patrick Seeger

Vier Monate lang darf sich der 19-Jährige zwischen 19 Uhr abends und sechs Uhr morgens nicht in der Altstadt aufhalten, urteilte Amtsrichter Thomas Menke gestern. Der Jugendliche hatte zugegeben, im Suff zu Karneval vier Polizisten nachts lauthals und grundlos wüst beleidigt zu haben. Wer das Platzverbot missachtet, dem drohen bis zu vier Wochen Arrest.

Schon lange fühlen sich Besucher der Düsseldorfer Altsadt auf der beliebten Bolkerstraße unsicher, Polizisten müssen sich von Betrunkenen immer mehr gefallen lassen. Deshalb findet das hart durchgreifende Urteil viel Zuspruch im Netz. So schreibt beispielsweise Ma Rco auf Facebook: "Endlich. Die Polizei sollte noch viel mehr solcher Möglichkeiten bekommen, respektlosen Pöblern und Prolleten, die Polizeibeamte beschimpfen und anspucken, das Handwerk zu legen!" Auch Christian Thomas begrüßt das neue Instrument der Richter: "Wenn diese Schmuse-Politik bei Jugendlichen jetzt endgültig aufhört, feiere ich eine Party."

Chronik: Kriminalität in der Düsseldorfer Altstadt
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Foto: Christoph Göttert

Gerade der mangelnde Respekt vor Polizisten wird kritisch gesehen. "Der Hass auf unsere Polizeibeamten ist unverständlich und das Beleidigen, Anrempeln, oder Anspucken eines Vollzugsbeamten sollte sofort härter und bürokratenfreier bestraft werden können", heißt es weiter.

Nur bei der Umsetzung des Platzverbotes stehen noch einige Fragen im Raum. So meint Hanna Holthausen: "Die Idee ist ja gut, aber wie soll denn das nachgehalten werden? Die kommen doch sicher trotz Verbot wieder."

Dazu machte der Richter dem 19-Jährigen im Prozess gestern klar, dass er die Polizeiwache über das verhängte Altstadtverbot informieren werde. "Dieses Urteil soll sich herumsprechen. Und wenn Sie sich dort nur einmal blicken lassen oder eine der anderen Auflagen nicht erfüllen, droht sofort Jugendarrest!" An den notwendigen Organisationsabläufen im Hintergrund tüftelt derzeit eine amtsübergreifende Arbeitsgruppe.

(met)
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