Düsseldorf Anschlag auf Wahrsagerin - Polizei hat "vielversprechende Hinweise"

Düsseldorf · Eine heiße Spur gebe es noch nicht, heißt es bei der "Mordkommission Jahnstraße", aber einige "vielversprechende" Hinweise.

 Zagurka J. alias Esmeralda vor drei Jahren bei einem Interview

Zagurka J. alias Esmeralda vor drei Jahren bei einem Interview

Foto: Center tv

Einzelheiten werden aus naheliegenden Gründen nicht bekanntgegeben, aber offenbar sind die Ermittler fünf Tage nach der Tat zuversichtlich, den brutalen Angriff auf die 68 Jahre alte Wahrsagerin Zagurka J. klären zu können.

Man ermittle im privaten wie im beruflichen Umfeld der Frau, sagte Polizeisprecherin Susanna Heusgen. Dabei geht es auch um mögliche Bezüge ins Rotlichtmilieu. Milan J., Sohn und nach eigenen Angaben Manager der 68-Jährigen, hatte von Drohungen berichtet, die seine Mutter in letzter Zeit erhalten habe. Per SMS habe ein Unbekannter angekündigt, der als "Esmeralda" bekannten Wahrsagerin das Leben zur Hölle machen, sie vernichten zu wollen. "Wir haben das nicht wirklich ernst genommen", sagt Milan J. Nun, nach der Messerattacke auf seine Mutter, sieht er einen möglichen Zusammenhang mit einer Prostituierten, die ihren Partner verlassen wollte und den Rat seiner Mutter gesucht habe. "Vielleicht wollte er sich rächen."

Zagurka J. kam in den 1960er Jahren mit ihrem Mann aus Serbien nach Deutschland, machte sich als Wahrsagerin erst in Neuss einen Namen. Als Esmeralda legte sie in den 1980ern auch in Düsseldorf Prominenten die Karten, war bei Boulevardmedien gefragte Seherin, wenn ein Jahreswechsel bevorstand.

Inzwischen ist Zagurka J. Rentnerin, empfängt in ihrer "Praxis" für Lebensberatung und Parapsychologie an der Jahnstraße nur noch gelegentlich Kunden.

Am Montagabend aber hatte ein stämmiger, etwa 40-jähriger Mann an der Wohnungstür von Zagurka J. geklingelt. Als sie ihm im Hausflur klarmachen wollte, dass sie nur nach vereinbarten Terminen Kunden empfange, hatte er ein Messer gezogen und auf sie eingestochen. Für Hinweise auf den glatzköpfigen Mann, der ein auffälliges, blau-weiß-gestreiftes Oberteil trug, hat die Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 1500 Euro ausgelobt.

Hinweise an die Mordkommission Jahnstraße unter Telefon 0211 8700

(sg)
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