Brigitte Finke Und Barbara Maerker Anbau an den Haupttrakt ist geplant

Düsseldorf · Das Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium gehört zu den Gymnasien, die ab den Sommerferien dauerhaft fünfzügig werden, weil die Anmeldezahlen stetig steigen. Die Benrather Schule soll dafür erweitert werden.

Benrath Düsseldorf ist Zuzugsgebiet, das bekommen viele Schulen durch erhöhte Anmeldezahlen zu spüren. Direkt betroffen ist das Benrather Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium. Das wird ab den Sommerferien dauerhaft fünfzügig. RP-Redakteurin Andrea Röhrig sprach mit Schulleiterin Brigitte Vinke und ihrer Stellvertreterin Barbara Maerker über die Folgen für die Schule, die aktuell 940 Schüler zählt.

Werden Sie dann das erste Mal fünf Eingangsklassen aufnehmen?

Vinke Nein, unsere heutige sieben ist bereits fünfzügig. Wir haben uns damals bereit erklärt, für diesen Jahrgang eine Ausnahme zu machen, damit nicht so viele Kinder abgewiesen werden müssen.

Von wie vielen Kindern pro Klasse reden wir bei einer Fünfzügigkeit?

Vinke Es sind 29 Schüler in einer Klasse.

Manchen Schulen auf dem Land gehen die Schüler aus und sie müssen dicht machen. Was ist Ihnen lieber?

Vinke Dann lieber viele Schüler. Dann werden wir halt zaubern müssen, damit der Unterricht für alle gut organisiert ist. Unser Schulgebäude gibt die neue Fünfzügigkeit leider nicht her.

Der Rat hat ja jetzt auch beschlossen, keine auswärtigen Kinder mehr aufzunehmen...

Vinke Wir hatten früher immer eine Handvoll Kinder aus Nachbarkommunen. Dort hatte es sich in diesem Jahr aber schon frühzeitig herumgesprochen, dass Düsseldorf keine auswärtigen Schüler mehr nimmt. Allerdings gibt es die Ausnahme, dass Geschwisterkinder, die aus dem Umland kommen, aufgenommen werden.

Ihre Schule hat doch schon Ende 2013 eine neue Mensa und einen Anbau mit Räumen für die Ganztagsbetreuung bekommen.

Maerker Wir hatten aber das Pech, dass wir im Ganztagsbereich einen Wasserschaden hatten und die Räume ein halbes Jahr nicht haben nutzen können. Bei dem Unwetter Anfang August 2014, bei dem auch das Heimatarchiv im Rathaus vollgelaufen ist, ist Wasser aus einem Rohr, das im Hang liegt, in die Keller-Räume eingedrungen, in denen sich unsere Ganztagsbetreuung befindet. Das alles wieder trocken zu bekommen, hat gedauert.

Zurück zur geplanten Fünfzügigkeit: Wie werden Sie denn die höheren Schülerzahlen auffangen?

Vinke Es ist vorgesehen, dass wir das erste Jahr logistisch so werden stemmen müssen, im Anschluss daran bekommen wir Klassenraum-Container auf unser Schulgrundstück gestellt. Das ist natürlich kein Dauerzustand, deswegen plant die Stadt einen Anbau an den Haupttrakt mit acht weiteren Klassenräumen und einer Erweiterung für den Bereich der Naturwissenschaften. Dazu gibt es aus unserer Sicht keine Alternative.

Werden Sie mit diesem Anbau dann genügend Platz haben?

Maerker Unser Lehrerzimmer ist jetzt schon zu klein für das 80-köpfige Lehrpersonal. Wenn Frau Vinke oder ich dem Kollegium bei Konferenzen etwas vortragen, dann stehen wir im Türrahmen, so wenig Platz haben wir dort. Deshalb ist im Anbau auch ein größeres Lehrerzimmer vorgesehen.

Weitere Wünsche?

Maerker Eine neue Sporthalle wäre toll. Die, die wir jetzt haben, reichen jetzt schon nicht aus.

An welchem Standort könnte die neue Halle entstehen, denn auf Ihrem Grundstück an der Brucknerstraße wird es bestimmt langsam eng?

Maerker Da würde uns spontan die Fläche zwischen dem Benrather Freibad und dem TSG-Gelände einfallen.

Bei den Plänen für den Neubau des kombinierten Hallen- und Freibades auf dem Freibadgelände ist ja auf genau dieser Fläche Sportnutzung vorgesehen. Das würde ja gut passen. Hätten Sie denn gerne eine Dreifachsporthalle?

Vinke Lieber eine normale Sporthalle mit zwei Hallen, in denen die gängigen Sportarten betrieben werden können. Im Süden Düsseldorfs gibt es einen hohen Sporthallenbedarf auch von Seiten der Vereine. Wir legen übrigens keinen Wert auf eine Dreifachsporthalle. Viele Schulen nutzen wegen der hohen Lärmbelastung die mittlere Halle nicht, wenn in den beiden äußeren Sport getrieben wird.

Wie geht es denn jetzt genau weiter?

Vinke Der Stadtrat hat in seiner Sitzung Ende April mehrere schulorganisatorische Maßnahmen zur Erweiterung der Zügigkeiten an mehreren Schulstandorten beschlossen. Allerdings mit der Einschränkung, dass die neue Stadttochter IPM keine Schulden machen darf. Wichtig wird jetzt der nächste Schritt, der Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss für die zugesagten Anbauten. Der Ratsbeschluss ist da nur eine erste Station.

Maerker Der gute Wille der Politik ist ja erkennbar. Allerdings sehen wir jetzt auch Oberbürgermeister Thomas Geisel im Wort, dass die Zusagen eingehalten werden.

Was wünschen Sie sich denn überhaupt von der Stadt-Politik?

Vinke Wenn Düsseldorf für Familien attraktiv sein will - und für viele Familien ist die gute Schulbildung ein wichtiges Kriterium - dann muss mehr Geld in die Bildung fließen.

Maerker Ich wünsche mir, dass bei der Umsetzung der Maßnahmen alles aus einer Hand passiert, ohne ein Hin und Her zwischen Zuständigkeiten.

(RP)
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