Gericht Altstadtwirt gibt Klage gegen Weiße Flotte auf

Knapp vor dem Urteilstermin des Amtsgerichts über den Streit um das Kassenhäuschen der Weißen Flotte hat Altstadt-Gastronom Frank Engel seine Klage gegen die Stadt zurückgezogen.

Das Problem sei zwar nicht erledigt. Doch wolle er, so Engel im RP-Gespräch, eine Lösung "erst mal in friedlicher Nachbarschaft" suchen. Der 42-jährige Großgastronom hatte in diesem Zivilprozess von der Stadt gefordert, den mobilen Ticketschalter der Weißen Flotte vor der Terrasse seines Rheinufer-Lokals "Bato" am Unteren Rheinwerft zu entfernen. (Az: 231 C 14710/09)

Seit Jahren sieht Engel den Terrassenbetrieb an dieser Stelle behindert. Denn bei Hochbetrieb am Tickethäuschen, das direkt vor seinem Lokal steht, reiche die Warteschlange der Flotten-Passagiere oft bis an seine Terrasse heran. Kommen dann noch Rheinufer-Spaziergänger dazu, staut sich das Publikum an diesem Engpass.

Wird es dort gar zu eng, könne es passieren, dass Passanten — ungewollt — die Gläser von den Terrassentischen schubsen. Von der Stadt, die einerseits Vermieterin der Fläche und zugleich Ordnungsbehörde ist, hatte Engel die Verschiebung des Häuschens um einige Meter weiter in Richtung Burgplatz verlangt.

Doch laut Flotten-Chef Michael Küffner, der an diesem Zivilprozess nicht direkt beteiligt wurde, steht jenes Tickethäuschen schon seit rund 15 Jahren an dieser Stelle. Damit sich das Publikum dort gerade nicht knubbelt, habe die Stadt jahrelang vor dem Schalter extra eine Freifläche gelassen. Gastronom Engel sei aber erst seit acht Jahren am Platze.

Ob die Richterin dem Ticketschalter allein deshalb einen Bestandsschutz gewährt, damit die Engel-Klage abgewiesen hätte, bleibt nun ungeklärt. Kurz vor der Entscheidung im Zivilstreit gab Engel die Klage gegen die Stadt auf. Seine Begründung: Durch die Berichterstattung habe "der ganze Fall mehr Staub aufgewirbelt, als mir lieb war."

Statt einen Grundsatzstreit mit der Stadt oder der Weißen Flotte auszufechten, will Engel jetzt das Tickethaus-Problem "erst mal auf sich beruhen lassen"

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