Ergebnisse der Gläubigerversammlung Achenbach-Pleite: Kunstwerke werden in London versteigert

Düsseldorf · Seit Wochen wartet die Öffentlichkeit gespannt auf die Ergebnisse der Gläubigerversammlung über die insolventen Firmen des Kunstberaters Helge Achenbach, der seit Monaten in Untersuchungshaft sitzt. Am Mittwoch haben die Gläubiger beschlossen, binnen 14 Tagen einen Käufer für die drei Monkey's-Restaurants am Düsseldorfer Graf-Adolf-Platz zu finden.

 Der Achenbach-Insolvenzverwalter Marc D'Avoine.

Der Achenbach-Insolvenzverwalter Marc D'Avoine.

Foto: Andreas Endermann

Das verkündete am Mittwoch der Insolvenzverwalter der Achenbachfirmen, Marc d'Avoine. Bislang waren alle Versuche eines Verkaufs gescheitert. Sollte das bis zu dieser Frist nicht gelingen, werde die Einrichtung verkauft.

Einzelne Möbel der insolventen Kunstberatungsfirma "State oft the Art" und zwei wertvolle Oldtimer sollen jetzt auf dem internationalen Markt verkauft werden, um die Forderungen der Gläubiger zu befriedigen, sagt D'Avoine. 70 Werke sehr renommierter Künstler sollen dann im Frühjahr bei Auktionen in London unter den Hammer kommen. 2000 weitere Kunstwerke werden weltweit im Internet angeboten. Bestimmte Stücke sollen vom Insolvenzverwalter gezielt so genannten Potenzialkunden offeriert werden.

Gegen drei der insolventen Achenbach-Firmen, die "State of the Art AG", die "Achenbach Kunstberatung GmbH" sowie die "Monkey's GmbH & Co. KG" (Betreiberin der Restaurants) gebe es insgesamt Forderungen von mehr als 43 Millionen Euro.

Laut dem Insolvenzverwalter sind diese überwiegend strittig. "Ich rechne mit einem Gerichtsverfahren", sagt Marc d'Avoine. Die ersten Achenbachfirmen hatten im August Antrag auf Insolvenz gestellt. Wer die einzelnen Gläubiger sind, wollte der Insolvenzverwalter nicht mitteilen.

Bekannt ist: Von Helge Achenbach verlangen die Erben des 2012 verstorbenen Aldi-Erben Berthold Albrecht knapp 20 Millionen Euro zurück, die er bei Kunst- und Autogeschäften unrechtmäßig kassiert haben soll. Die Zivilklage richtet sich auch gegen State of the Art und Achenbach Kunstberatung. Achenbach muss sich auch strafrechtlich verantworten — nach einer Strafanzeige der Albrecht-Witwe hat die Staatsanwaltschaft Essen kürzlich Anklage erhoben. Über deren Zulassung ist noch nicht entschieden.

(tb; sg)
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