Dormagen Stadt: "Kö"-Händler schützen

Dormagen · Geht es nach Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann, soll es bei den Planungen für das Fachmarktzentrum weder ein Kerngebiet noch zentrenrelevanten Einzelhandel geben. Ein erstes Gutachten soll im September fertig sein.

Erst Anfang Mai hatten Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann und Oliver Herrmann, Geschäftsführer von Redos Real Estate, die Friedenspfeife geraucht. Nach den monatelangen Querelen, so war die gemeinsame Sprachregelung, soll ein neues Gutachten über die Zukunft des geplanten Fachmarktzentrums auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik entscheiden.

Noch bevor das Gutachten in Auftrag gegeben worden ist, fordert Hoffmann nun eine Stärkung des Einzelhandels in der Innenstadt. Das hat er jetzt in einem Vortrag Mitgliedern der Werbegemeinschaft (WSD) versprochen. "Ein Kerngebiet und zentrenrelevanten Einzelhandel sollte es meiner Auffassung nach nicht geben", so der Bürgermeister. Zwar wolle er über die Innenstadt-Geschäfte keine Käseglocke stülpen, doch ergebe es keinen Sinn, wenn auf der Kölner Straße später Leerstand herrsche. "Einen Kaufland wird es nicht geben", so der Bürgermeister.

Diese Info ist bei Kaufland noch nicht angekommen. Auf NGZ-Nachfrage erklärt der Vollsortimenter. "Wir haben weiterhin Interesse an Dormagen." Sobald das neue Einzelhandelsgutachten vorliege, könnten weitere Schritte entschieden werden. Der Media Markt will an seinen Plänen für Dormagen ebenfalls festhalten. "Der Standort ist für uns attraktiv", sagt eine Unternehmenssprecherin. Am liebsten wäre der Technikmarkt schon in diesem Jahr eingezogen, doch änderten auch Zeitverzögerungen an den Plänen nichts.

Einen Zeitplan für die Erstellung des Gutachtens hat Hoffmann bereits im Blick. Die Stadt hat fünf Gutachter angeschrieben, noch vor den Sommerferien soll der Auftrag erteilt werden. Eine erste Bestandsanalyse auf Basis der bereits vorhandenen Gutachten soll im September fertig sein. Darauf aufbauend soll eine weitere Betrachtung mit den aktuellen Entwicklungen angefertigt werden."Es hat wesentliche Veränderungen gegeben", sagt Hoffmann.

Ein Bauhaus in Allerheiligen und das Rheinparkcenter in Neuss sind neue Magneten in der Region; auch im Top-West-Gebiet habe es Veränderungen gegeben. Hoffmann: "In den alten Gutachten sind außerdem die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf das Käuferverhalten noch gar nicht berücksichtigt." Hoffmann rechnet damit, dass die Fertigstellung des Gutachtens vier bis fünf Monate in Anspruch nimmt." Angepeilt ist ein Beginn der Planungen Anfang 2012.

Eine Antwort von Redos, wie das Unternehmen den Vorstoß des Bürgermeisters bewertet, steht noch aus.

(NGZ)
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