Dormagen Nievenheim IV: Stadt benötigt die Erlöse

Dormagen · Die Neubaugebiete in Dormagen, vor allem Gansdahl II oder Malerviertel II, sind weitgehend vermarktet, in der Größenordnung Vergleichbares nicht vorhanden. Umso größer ist der Stellenwert des Projekts, das die Dormagener Politik und Verwaltung in den kommenden Jahren beschäftigen wird: Nievenheim IV.

 Zwischen Latourshof und Obstplantagen sowie der vorhandenen Wohnbebauung im Hintergrund wird Nievenheim IV entstehen.

Zwischen Latourshof und Obstplantagen sowie der vorhandenen Wohnbebauung im Hintergrund wird Nievenheim IV entstehen.

Foto: H. Jazyk

Gemeint ist der Lückenschluss in Nievenheim westlich der Bahnstrecke, hinter dem Latourshof zwischen der bestehenden Wohnbebauung und der Obstplantage. Bislang liegt eine Anfrage der Verwaltung zur Änderung des Flächennutzungsplanes zu Nievenheim IV bei der Bezirksregierung Düsseldorf zur Entscheidung vor und ist dort in der Prüfung. Das förmliche Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans kann also noch nicht eingeleitet werden – die Vorüberlegungen sind aber schon recht konkret und entsprechen bei Lage und Flächennutzung den Forderungen der Bezirksregierung, die vorrangig neue Wohnflächen innerhalb bestehender Ortslagen und in der Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln sieht – das Prinzip lautet Verdichtung statt Neuerschließung auf der grünen Wiese. Die Größe des Areals, das bebaut werden soll, beträgt etwa 7,3 Hektar, wovon etwa 6,3 Hektar als Wohnflächenbebauung und 1,2 Hektar als Ausgleichsfläche geplant sind – vorbehaltlich der Genehmigung durch die Bezirksregierung, die ihre Prüfung noch nicht abgeschlossen hat. Wie viele Menschen in Nievenheim IV künftig wohnen, kann angesichts des Planungsstadiums noch nicht gesagt werden – die Zahl der Grundstücke ist noch offen. Sicher ist: Städteplanerisch ist der Stellenwert des Projekts nicht nur wegen der Nachfrage nach in Dormagen vergleichsweise teurem Bauland wichtig. Vor allem für Delrath wäre der Zuzug vieler Familien in unmittelbarer Nähe ein Stück Zukunft. Das gilt nicht weniger für den städtischen Haushalt. Nievenheim IV soll Lücken im nächsten Haushalt schließen, wie Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann schon in seiner Rede zum Finanzzwischenbericht deutlich machte. Hoffmann will Nievenheim IV "kurzfristig in Angriff nehmen. Hier sind Erlöse von neun Millionen Euro zu erzielen, die wir dringend benötigen." Und die bereits eingeplant sind.

Das Baugebiet ist in der Finanzplanung von 2012 bis 2014 mit Erlösen von jeweils drei Millionen Euro pro Jahr veranschlagt. Das sind exakt die neun Millionen Euro, die grob geschätzt als Fehlbetrag bleiben, wenn die Ausgleichsrücklage 2012 aufgezehrt sein wird.

(NGZ)
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