Dormagen Louvre ins Schloss Dyck verlegt

Dormagen · Es ist der Moment, als die junge, hochbegabte Künstlerin Paula Becker zum ersten Mal ihrem Schicksal in Person ihres künftigen Ehemanns gegenübersteht: in der Bremer Kunsthalle. Diese Begegnung, eine Schlüsselszene im Leben wie im Film,wurde jetzt in den Räumen von Schloss Dyck fürs Kamerateam nachgestellt - für das Biopic "Paula" unter Regie von Christian Schwochow ("Der Turm", "Die Unsichtbare"), einen schwelgerisch ausgestatteten Film. Im Mittelpunkt: die mit nur 31 Jahren verstorbene Paula Modersohn-Becker, die etwa 750 Gemälde und gut 1000 Zeichnungen hinterließ und damit die Entwicklung der modernen Kunst nachhaltig beeinflusste.

Dargestellt wird die Ausnahme-Künstlerin von der Schweizerin Carla Juri, die für ihren Auftritt in "Feuchtgebiete" in der Kategorie "Beste weibliche Hauptrolle" für den Deutschen Filmpreis nominiert wurde. Ihren Ehemann Otto Modersohn spielt Albrecht Schuch, der dem Publikum durch seine Rolle als Alexander von Humboldt in "Die Vermessung der Welt" bekannt sein dürfte und auch schon einige "Tatort"-Auftritte hatte. "Die Bremer Kunsthalle hat in den vergangenen 80 Jahren einfach zu viele Veränderungen erfahren", erklärt Karen Rudolph von Bioxfish Films, die die Pressebetreuung übernommen hat, warum nicht am Original-Schauplatz gedreht werden konnte. Grundsätzlich sei es wegen der Zerstörungen während des Zweiten Weltkrieges schwierig, in Deutschland Kulissen für historische Filme zu finden, ergänzt Rudolph.

Passende Kulissen fanden die Location-Scouts, die sich nach geeigneten Drehorten umsahen, dann in Schloss Dyck - nicht weit von Köln, wo die Pandora Film Produktion sitzt, eine der drei Produktions-Gesellschaften, die das Projekt realisieren. Das historische Ambiente von Schloss Dyck gefiel den Filmemachern offenbar so gut, dass die Räume auch noch als Double für den Louvre herhalten mussten. Das weltberühmte Museum, einst Palast der französischen Könige, wurde für zwei Drehtage nach Jüchen verlegt.

Am Ende des Drehs auf Schloss Dyck fiel dann auch die letzte Klappe für die Aufnahmen des Films überhaupt.

(NGZ)
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