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Dormagen Landwirte benötigen Regen

Dormagen · Die Trockenheit der vergangenen Wochen macht den Landwirten zu schaffen. Sie warten auf Regen und können nur mit ständiger Bewässerung die drohenden Einbußen bei der Ernte gering halten.

 Spargelbauer Willi Feiser aus Gohr-Broich klagt über die anhaltende Hitze. Drei seiner Mitarbeiter hat er zum Bewässern der Felder abbestellt. Dennoch: Feiser muss bereits erste Ernteschäden hinnehmen.

Spargelbauer Willi Feiser aus Gohr-Broich klagt über die anhaltende Hitze. Drei seiner Mitarbeiter hat er zum Bewässern der Felder abbestellt. Dennoch: Feiser muss bereits erste Ernteschäden hinnehmen.

Foto: Hans Jazyk

Die Monate März und April waren zu trocken für die Landwirten im Stadtgebiet. Geschätzte 20 Liter pro Quadratmeter Regen fielen in dieser Zeit lediglich. Selbst resistente Kulturen wie Getreide leiden.

Bei Spargelbauer Willi Feiser in Gohr-Broich beschäftigen sich alleine drei Mitarbeiter nur damit, das Wasser zur Bewässerung am Laufen zu halten. Geht die Technik kaputt oder wird ein Loch im Schlauch entdeckt, müssen sie sofort eingreifen.

Jetzt ist Spargelzeit, die ersten Erdbeeren von heimischen Feldern kommen auf den Markt. Solche Sonderkulturen müssen zwar immer zusätzlich bewässert werden, aber nicht in diesem Maße. "Normalerweise beregnen wir die Felder alle drei Tage, aber nicht täglich wie jetzt", sagt Willi Feiser. "Ich schaffe es allerdings nur, etwa vierzig Prozent meiner Fläche zu bewässern", so der Landwirt. "Die ersten Schäden sind bereits sichtbar. Wenn es jetzt vier, fünf Tage regnen würde, könnten weitere Einbußen noch vermieden werden." Rund 30 Liter pro Quadratmeter sind erforderlich. Doch Regen ist nicht gleich Regen. Sollten jetzt Gewitter und Sturzregen einsetzen, wäre das auch schädlich für die Pflanzen.

In Stürzelberg ist die Situation nicht anders. Max Kallen hat zwei Mitarbeiter nur für die Beregnung seiner Felder abgestellt. Mögliche Einbußen möchte er noch nicht beziffern. "Beim Getreide schätze ich beim Ertrag einen möglichen Verlust von einem Viertel", sagt er. Zuckerrüben und Kartoffeln leiden noch nicht unter dem massiven Wassermangel. Dem Spargel und den Erdbeeren gibt Kallen mit Dünger zusätzliche Nährstoffe. "Bei dem aktuellen Wetter können die Erdbeeren früh und gut reifen", sagt er. Damit könnte der Preis für die beliebten Früchte trotz zusätzlicher Wasserkosten stabil bleiben.

Kreislandwirt Wolfgang Wappenschmidt kennt die Sorgen der Dormagener auch von den Bauern aus den Nachbargemeinden im Rhein-Kreis. "Die Lage ist einheitlich schwierig. Wir brauchen Regen. Jeder Tropfen ist von Vorteil", sagt Wappenschmidt.

Im Rhein-Kreis können die Landwirte vielerorts den fruchtbaren Lössboden nutzen. Er ist normalerweise ein guter Wasserspeicher. Aber auch dieser ist jetzt ausgereizt. In Dormagen gibt es auch Sandboden, der das Problem zusätzlich verschlimmert, denn sein Wassergehalt ist ohnehin sehr gering.

Der Ernteausfall würde gar noch extremer ausfallen, wenn der strenge Winter in diesem Jahr nur Frost geliefert hätte. "Der viele Schnee brachte zum Glück genug Wasser für die Felder", sagt Willi Feiser. "Ansonsten wäre es schlimmer."

(NGZ)
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