Dormagen Kita-Kinder suchen neue Bleibe

Dormagen · Der Ausbau der "Krümelkiste" in Nievenheim könnte längst starten. Doch bisher hat die Stadt erst für zwei der fünf Kindergruppen ein Ausweichquartier gefunden. Die CDU kritisiert: Die Suche habe zur falschen Zeit begonnen.

 100 Kinder im Alter von einem bis sechs Jahren werden in der Kita "Krümelkiste" in fünf Gruppen betreut. Eltern können die Betreuungszeit – maximal 45 Stunden – flexibel zwischen 7.30 und 19.30 Uhr festlegen

100 Kinder im Alter von einem bis sechs Jahren werden in der Kita "Krümelkiste" in fünf Gruppen betreut. Eltern können die Betreuungszeit – maximal 45 Stunden – flexibel zwischen 7.30 und 19.30 Uhr festlegen

Foto: Archiv

In diesem Monat sollte er starten, der An- und Umbau des Familienzentrums und der Kita "Krümelkiste" an der Dantestraße in Nievenheim. 16 neue Plätze für Kinder unter drei Jahren entstehen dort; die Ausschreibung für die Arbeiten war zügig erfolgt, nachdem vom Land im Juni für dieses Jahr 383 000 Euro für den Kita-Ausbau bewilligt worden waren. "Die Baufirma könnte sofort loslegen", sagt Stadtsprecher Swen Möser.

Wird sie aber nicht, denn wo während der Arbeiten, die insgesamt ein Jahr in Anspruch nehmen sollen, die Kinder untergebracht werden, ist noch nicht vollständig geklärt. Bisher ist es nicht gelungen, für alle 100 Kinder der Einrichtung Ausweichquartiere zu finden. "Bei zwei der fünf Gruppen ist klar, wohin sie verlagert werden", so Möser. Eine wird in den OGS-Räumen der Friedensschule, eine im Heilpädagogischen Kindergarten unterkommen. "Drei Gruppen sind noch nicht versorgt und verbleiben daher erstmal in der Krümelkiste" — wo deshalb noch nicht gearbeitet werden kann.

Aus der CDU in Nievenheim kommt Kritik am Timing der Verwaltung. Dass noch unklar sei, wo die Kinder untergebracht würden, liege auch daran, dass "die Entscheidung für die Aussiedlung sämtlicher Kinder ausgerechnet zu Beginn der Schulsommerferien" fiel, wie der Ückerather CDU-Ratsherr Peter Gottwald moniert. Zu diesem Zeitpunkt sei es natürlich schwierig gewesen, "weitere Hausherren städtischer Einrichtungen" als Gastgeber zu gewinnen.

Die Stadt bestätigt, dass ursprünglich eine andere Lösung angedacht gewesen sei: Bis zu den Sommerferien sei man davon ausgegangen, dass zumindest einige Gruppen in dem Bau verbleiben und die Sanierung in Abschnitten erfolgen könne. So hätte die Kita trotz der Betreuung der Kinder nach und nach umgebaut werden könnten. Von diesem Plan hat sich die Stadt verabschiedet. "Das geht schon versicherungstechnisch nicht", sagt Sprecher Swen Möser. Dazu kämen Lärm, Staub und das Risiko durch Baustellenfahrzeuge.

So wird nun dringend weiterer Platz für die Kinder gesucht. Erschwert wird die Suche dadurch, dass "man die Gruppen nicht völlig auseinanderreißen" wolle, so Möser — und dass die Betreuung bis 19.30 Uhr auch an Ausweichstandorten aufrecht erhalten bleiben soll. Aus der CDU ist zu hören, dass auch Gesamtschule und Salvator-Grundschule Solidarität erkennen ließen.

Man sei zuversichtlich, dass die Stadt Ausweichquartiere fände — und setzt die Verwaltung zugleich unter Druck. "Wir stehen der Verwaltung da auf den Füßen", so Gottwald. Die hat erstmal einen "Elterntreffpunkt" an der Kita eingerichtet; Eltern und Kinder sollen sich heute in der Kindertagesstätte einfinden, heißt es. Weitere Informationen gebe es vor Ort.

(NGZ)
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